Nüschelerstrasse 11, 8001 Zürich - 044 415 33 66

< Zurück
Videodrome
David Cronenberg (Kanada 1983)

Fernsehproduzent Max Renn hat sich mit seinem Sender «Civic-TV» auf Softcore-Pornos und Hardcore-Gewaltfilme spezialisiert. Auf der Suche nach immer härteren Bildern nimmt einer seiner Techniker Signale eines Untergrundkanals auf Video auf. Das Band zeigt «Videodrome», eine Show, in der eine Frau von maskierten Männern gefoltert wird. Max sieht in dieser Show die Zukunft des Fernsehens – doch löst sie bei ihm bizarre Halluzinationen aus.
Reales und Imaginiertes verschmelzen in diesem Kultklassiker untrennbar ineinander, denn erzählt wird konsequent aus der Perspektive von Max. Mit dieser Figur etablierte David Cronenberg seinen Protagonisten-Prototyp, der uns auf der Reise in sein Inneres in seine fiebrigen Fantasien mitnimmt. Videodrome ist ein Hybrid aus Science Fiction, Horrorfilm und Verschwörungsthriller, in dem Cronenberg sein Lieblingsthema der komplexen Koppelung von Körper und Bild, Gewalt und Lust auslebt. Pulsierende Videokassetten, vaginaler Schlitz im Bauch als Videokassettenschacht, fleischig-gallertartige Schusswaffen: Videodrome war einer der provozierendsten und umstrittensten Filme des Körperkino-Pioniers; niemand wusste, wie man ihn vermarkten sollte, und so verschwand der Film nach kurzer Zeit wieder aus den Kino. Erst auf Video sollte er zu einem Geheimtipp und später zum Opus Magnum Cronenbergs werden. Cronenberg bewies mit diesem Film um paranoide Fantasien über Medien und ihre Wirkung nicht nur seine Sensibilität für den Zeitgeist, sondern er nahm darin bereits alles vorweg, was uns heute umgibt: vom Internet über virtuelle Realität bis hin zu interaktivem Fernsehen. (th)

Trailer

Drehbuch: David Cronenberg
Kamera: Mark Irwin
Musik: Howard Shore
Schnitt: Ronald Sanders

Mit: James Woods (Max Renn), Sonja Smits (Bianca O'Blivion), Deborah Harry (Nicki Brand), Peter Dvorsky (Harlan), Leslie Carlson (Barry Convex), Jack Creley (Brian O'Blivion), Lynne Gorman (Masha), Julie Khaner (Bridey), Reiner Schwartz (Moses), David Bolt (Raphael), Lally Cadeau (Rena King)

87 Min., Farbe, Digital HD, E/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Mo.,
4.11.2013
18:15
Do.,
7.11.2013
21:00