Nach Der verborgene Stern und e-Moll der Abschluss von Ghataks fast «unabsichtlich» entstandener Flüchtlingstrilogie – und vielleicht sein grösster Film. Der Junggeselle Ishwar verlässt ein Emigrantenkollektiv: Als Angestellter in einer Giesserei will er die Zukunft seiner kleinen Schwester und eines Ziehkinds sichern. Doch gerade aufgrund seiner Fürsorge und Prinzipientreue stürzt er alle ins Unglück: Abbild des bengalischen Schicksals, in dem Heimatlosigkeit die Entwurzelung des Geistes und damit die Tragödie bedingt. Ein sich über Jahrzehnte erstreckendes Familiendrama, das stets im Augenblick lebt; ein Film, dessen ruhigen Fluss heftige, irrlichternde, expressive Dramatisierungen jäh durchbrechen und in dem allergrösste Intimität und globale Ereignisse ganz selbstverständlich ein unruhiges, unausweichliches Miteinander finden müssen – wie im Leben vor der Kinotür. Ghataks Zeitlosigkeit spiegelt sich am schönsten im Schlussmantra dieses Films: «Weiter, weiter.»
Drehbuch: Ritwik Ghatak
Kamera: Dilip Ranjan Mukhopadhyay
Musik: Ustad Bahadur Khan
Mit: Abhi Bhattacharya (Ishwar Chakrabarty), Bijon Bhattacharya (Haraprasad), Indrani Chakrabarty (die kleine Sita), Gita De (Koushala Bagdi Bou), Sriman Tarun (der kleine Abhiram)
128 Min., sw, 35 mm, Bengali/d/f