«Der titelgebende Herr Borgman kommt aus dem Wald und arbeitet sich ins Zentrum einer reichen Familie mit drei Kindern und Au-pair-Mädchen vor, indem er zuerst einmal einfach klingelt und in seiner ganzen Verdrecktheit darum bittet, ein Bad nehmen zu dürfen. Vom Herrn des Hauses wird er daraufhin fürchterlich verprügelt, was ihm den Weg ins Gewissen (und schliesslich mehr) der Frau öffnet.
Damit sind die Voraussetzungen geschaffen für die Infiltration und schliessliche Übernahme der privilegierten Familie. Borgman hat offensichtlich viele Gestalten. Er ist Nachtmahr und Drifter, er kommt wieder als Gärtner, und er organisiert weitere seiner Getreuen, die ebenfalls ihren Einfluss geltend machen und ihre Skrupellosigkeit unter Beweis stellen. (...)
Er habe einen Film machen wollen, der dunkler sei als seine bisherigen sieben, sagt Alex van Warmerdam. Und zugleich einen, der mehr Fragen aufwerfe, als er Antworten gebe. Das ist ihm auf jeden Fall gelungen, auch wenn die wohl naheliegendste Interpretation der Vorgänge jene ist, die Europa am meisten beschäftigt: Wie können wir unseren Wohlstand erhalten, wenn andere auch daran teilhaben wollen? Und wo stehen wir moralisch, wenn wir uns diese Frage schon stellen?» (sennhausersfilmblog.ch, 19.5.2013)
Drehbuch: Alex van Warmerdam
Kamera: Tom Erisman
Musik: Vincent van Warmerdam
Schnitt: Job ter Burg
Mit: Jan Bijvoet (Camiel Borgman), Hadewych Minis (Marina), Jeroen Perceval (Richard), Alex van Warmerdam (Ludwig), Tom Dewispelaere (Pascal), Sara Hjort Ditlevsen (Stine), Elve Lijbaart (Isolde), Dirkje van der Pijl (Rebecca), Pieter-Bas de Waard (Leo), Annet Malherbe (Brenda)
113 Min., Farbe, Digital HD, OV/d