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Le miracle des loups

Den Abschluss der Reihe «Das Mittelalter im Stummfilm» des Instituts für incohärente Cinematographie (IOIC) bildet der französische Historienfilm Le miracle des loups über die Zeit Karls des Kühnen. Die Live-Vertonung übernimmt ein achtköpfiges Impro-Orchester.

Als Louis XI. nach dem Hundertjährigen Krieg den Thron besteigt, bedient er sich aller möglichen Mittel, Frankreich zu einen und über alle anderen Staaten zu erheben. Sein mächtiger Rivale Charles le Téméraire (Karl der Kühne), der Herzog von Burgund, macht ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung, trommelt seine Truppen zusammen und feuert sie an, die königliche Festung Beauvais zu stürmen.
Vor diesem Hintergrund entwickelt sich die hindernisreiche Liebesgeschichte zwischen der jungen Bürgerstochter Jeanne Fouquet und dem Ritter Robert Cottereau. Auf der Flucht vor bewaffneten Burgundern wird Jeanne von einem Rudel wilder Wölfe gerettet und wandelt sich in der Folge zu Jeanne Hachette, die sich mit der Axt in der Hand für ihren König in die Schlacht stürzt.
Im nationalistisch gestimmten Frankreich der 1920er Jahre wurde Raymond Bernards Historienfilm zum Grosserfolg. Das nostalgische Beschwören einer glorreichen Epoche Frankreichs sollte nicht zuletzt den Prozess des nationalen Wiedererwachens ankurbeln. Was Birth of a Nation (1915) für die USA war, das sollte Le miracle des loups für Frankreich werden. (IOIC)

Vertonung: IOIC Impro-Orchester 2016
Rea Dubach (Stimme)
Linda Vogel (Harfe, Stimme)
Hans Koch (Bassklarinette, Sopransaxophon)
Manuel Troller (E-Gitarre)
Gabriel Stampfli (E-Gitarre)
Nadan Rojnic (E-Bass)
Vincent Glanzmann (Schlagzeug)
Lionel Friedli (Schlagzeug)

Raymond Bernard (Frankreich 1924)

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, zur Zeit Ludwigs XI., spielt die Geschichte der Liebe von Jeanne Fouquet zu Robert Cottereau und der Versuche des von Jeanne verschmähten Höflings du Lau, gegen diese Beziehung anzukämpfen. Der Film gipfelt in der titelgebenden Szene: Jeanne, die eine geheime Botschaft überbringen soll, gerät in die Gewalt der burgundischen Truppen Karls des Kühnen, doch sie wird von einem Wolfsrudel gerettet.
Der Film, mit dem die Franzosen der «Verzeichnung» der französischen Geschichte durch Hollywoodfilme (wie Orphans of the Storm von Griffith) entgegentreten wollten, wurde zum internationalen Erfolg. Und heute noch gilt Le miracle des loups als «einer der grossen französischen Stummfilme» (Dictionnaire des films Larousse).
«Raymond Bernards Schwung und Einfallsreichtum (…) zeugen von einem Sinn für Show und einem grossen Atem, der die amerikanischen Meister – Griffith und De Mille inklusive – noch übertrifft.» (Lenny Borger, Positif, 1993)

Drehbuch: Jean-José Frappa, Raymond Bernard, André-Paul Antoine, nach dem Roman von Henry Dupuy-Mazuel
Kamera: Robert Batton, Maurice Forster, Marc Bujard

Mit: Vanni Marcoux (Charles le Téméraire), Charles Dullin (Louis XI), Yvonne Sergyl (Jeanne Fouquet), Romuald Joubé (Robert Cottereau), Armand Bernard (Bische), Ernest Maupin (Fouquet), Fernand Mailly (Philippe Le Bon), Gaston Modot (du Lau), Philippe Hériat (Tristan l'Ermite)

129 Min., tinted, 35 mm, stumm, frz. Zw'titel, ab 14 Jahren

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Do.,
14.4.2016
20:45
Stummfilm mit Live-Vertonung durch das Impro-Orchester 2016; Eintritt: 36.--/31.--