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La vida es silbar

Kubas Kino hat viele Schweizer Fans, und kein kubanischer Regisseur hat mehr Erfolg als Fernando Pérez. Anlässlich seiner Friedrich-Dürrenmatt-Gastprofessur weilt Pérez derzeit in der Schweiz. Zu seinem Besuch in Zürich zeigt das Filmpodium seinen grössten Hit La vida es silbar und seine fantasievolle Fabel Madrigal.

Die Filme des Kubaners Fernando Pérez haben nicht nur in seiner Heimat und in Lateinamerika Erfolg, sondern auch in Europa. Seine Gabe, die Poesie des magischen Realismus lateinamerikanischer Prägung mit satirischer Systemkritik zu verquicken, findet hierzulande grossen Anklang, sogar noch mehr als in Spanien.
In La vida es silbar kontrastiert Pérez drei Schicksale aus Havanna: Die Tänzerin Mariana will enthaltsam sein, um ihre Traumrolle zu ergattern – und verliebt sich prompt; Elpidio, ein kiffender Kindskopf, den seine Mutter verlassen hat, will nicht erwachsen werden; die Sozialarbeiterin Julia fällt bei der Erwähnung von Sex in Ohnmacht. Doch die gute Fee Bebé wacht über die drei bei ihrer Suche nach dem Glück.
Madrigal ist Pérez’ Hommage an den legendären Cineasten René Clair. Der schöne Schauspieler Javier soll die füllige Luisita verführen, um deren riesige Wohnung zu ergattern, verliebt sich aber in sein «Opfer». In einem Zukunftsroman verarbeitet Javier seine zwiespältigen Gefühle für sein trügerisches Tun. (mb)

Fernando Pérez (Kuba/Spanien 1998)

«Julia, Elpidio und Mariana sind in Havanna auf der Suche nach dem Glück. Die allwissende Erzählerin Bebé waltet dabei als feenhafte Schicksalskupplerin. In virtuosen Parallelmontagen werden die drei verschiedenen Geschichten zu einer einzigen verknüpft (...). Was braucht der Mensch zum Glück? Selten wurde die Frage so verspielt, humorvoll, metaphorisch und lebensnah gestellt. Grosses Kino aus Kuba, das glücklich macht.» (Matthias Rüttimann, Zoom, November 1999)
«La vida es silbar erzählt in seiner episodenhaften Form, die mit surrealen Bildern und Einfällen ständig neue Wendungen erfährt, eine nicht übermässig Regime-konforme Geschichte. Vielmehr steht jede Figur für ein Prinzip – Enthaltsamkeit, Nicht-Erwachsen-werden, Verlassen-werden –, das man durchaus auf die Beschreibung eines ganzen Landes übertragen kann. So zeigt Pérez ein urbanes Märchen aus dem Havanna der Gegenwart, das filmisch vor allem durch berauschende Bilder und rhythmische Musik überzeugt, aber auf Gedankenarbeit nicht ganz verzichtet.» (Rüdiger Suchsland, artechock.de)

Drehbuch: Fernando Pérez, Eduardo del Llano
Kamera: Raúl Pérez Ureta
Musik: Edesio Alejandro
Schnitt: Julia Yip

Mit: Luis Alberto García (Elpidio Valdés), Isabel Santos (Chrissy), Coralia Veloz (Julia), Claudia Rojas (Mariana), Rolando Brito (Dr. Fernando), Bebé Pérez (Bebé), Mónica Guffanti (Mme Garcés), Luis Ubaldo Benítez (Settimio), Jorge Molina (Fahrradtaxifahrer)

106 Min., Farbe, 35 mm, Sp/d/f

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Fr.,
15.4.2016
15:30
Fr.,
15.4.2016
21:00
Einführung: Fernando Pérez