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Das doppelte Lottchen

Die bekannte Kästner-Geschichte als Animationsfilm im gelungenen Retro-Look: Die visuelle Umsetzung orientiert sich an den mittlerweile selbst zu Klassikern avancierten Illustrationen von Walter Trier.

«Nach zahlreichen Realverfilmungen des Stoffes hält sich die erste Zeichentrickvariante grösstenteils an ihre literarische Vorlage. (…) Der Plot wurde (…) nicht der Gegenwart angepasst, sondern ins Jahr 1954 gelegt. Hier begegnen sich die temperamentvolle Luise und die vernünftige Lotte in einem Ferieninternat und brauchen nicht lange, um festzustellen, dass sie Zwillinge sind und nach der Geburt getrennt wurden. Sie tauschen die Rollen, eine fährt zur Mutter nach München, die andere zum Vater nach Wien. (...) Der Autor schlägt sich auf die Seite der kindlichen Heldinnen, gegen die Position der Erwachsenen. Der Film übernimmt diese Komplizenschaft und bemüht sich ebenso darum, die Illustrationen von Walter Trier, der sämtliche Kästner-Romane mit seinem Stil der wenigen Striche und bunten Farben prägte, in bewegte, weitgehend handgezeichnete Bilder umzusetzen. (…) Der Film bietet solide Unterhaltung für Kinder und für manchen Erwachsenen einen nostalgischen Trip in die Vergangenheit.» (Birte Lüdeking, critic.de, 27.4.2007)

In der Reihe «Remakes» zeigen wir Das doppelte Lottchen in der Verfilmung von Josef von Báki aus dem Jahr 1950.

Toby Genkel (Deutschland 2007)

«Dass Ehen scheitern und Familien zerbrechen, ist heute längst nicht so aussergewöhnlich wie noch 1949, als Erich Kästners ‹Das doppelte Lottchen› erschien. An der emotionalen Belastung, die damit gerade für die Kinder einhergeht, hat sich indes nichts geändert, und für das Trauma des Auseinandergerissenwerdens hatte Kästner mit dem Motiv der getrennten Zwillinge, denen durch den Bruch der Familie gleichsam ein Teil ihres eigenen Selbst genommen wurde, einen zeitlosen Ausdruck gefunden. Nun werden die kleinen Heldinnen Lotte und Luise einmal mehr auf der Leinwand zu neuem Leben erweckt, um mit Raffinement, Willensstärke und Hartnäckigkeit gegen den Egoismus der Erwachsenen und für die Utopie des heilen Familienlebens einzutreten. (…) [Diese Adaptation] spielt wieder zur selben Zeit wie der Roman und lehnt sich relativ eng an die von Kästner vorgegebene Handlung an – und beweist deren ungebrochene Aktualität, die auch ohne Modernisierungen des Stoffs zu bewegen versteht. (…)
Sowohl auf kleinere Kinder als auch auf deren Eltern, die die Kästner-Geschichten als Buch verschlangen, zielt auch die visuelle Umsetzung, die sich an den mittlerweile selbst zu Klassikern avancierten Illustrationen von Walter Trier orientiert; bunte Farben und knappe Striche, deren Einfachheit und Prägnanz gut verständlich sind und Erwachsene als Referenz an eigene Leseerfahrungen erinnern – oder einfach stilistisch durch den konsequenten Retro-Look gefallen.» (Felicitas Kleiner, Filmdienst, 10/2007)

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Drehbuch: Rolf Dieckmann, nach dem Roman von Erich Kästner
Musik: JP Genkel
Schnitt: Sascha Wolff-Täger

Mit: Céline Vogt (Luise/Lotte), Carin C. Tietze (Mutter), Andreas Fröhlich (Vater), Anja Kling (Irene Gerlach), Inra von Wangenheim-Zeise (Frau Muthesius), Wolfgang Völz (Dr. Strobele), Jovita Dermota (Resi), Antonia von Romatowski (Frl. Ulrike/Hexe), Robert Missler (Fotograf/Paule), Robert Tillian (Kellner Franz), Erna Aretz (Frau Wagenthaler), Monty Arnold (Moderator/Chef), Axel Milberg (Erzähler)

82 Min., Farbe, 35 mm, D, 6 J

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Sa.,
20.8.2016
15:30
Sa.,
27.8.2016
15:30
Sa.,
3.9.2016
15:30
Sa.,
10.9.2016
15:30
Sa.,
17.9.2016
15:30