«Seit der Nouvelle Vague überrascht es in Frankreich niemanden, wenn ein Kritiker einen Film dreht, aber in anderen Ländern ist dies nach wie vor ungewöhnlich. Jung Sung-il, einem der wichtigsten Filmkritiker Koreas, gelingt das Debüt mit einem unglaublich stimmigen tragisch-romantischen Stream-of-Consciousness-Film. Er dauert über drei Stunden und versteckt die Bewunderung für seine Vorbilder nicht. Im Gegenteil, gerade aus dieser Bewunderung zieht er seine kreative Kraft. Die Geschichte – ein Musiklehrer wird am Weihnachtsabend von seiner Geliebten hängengelassen – stammt aus Dostojewskis ‹Weisse Nächte› und Goethes ‹Die Leiden des jungen Werthers›. Die Handlung wurde in das heutige Seoul verlegt. Und wer dort einen Film dreht, kommt nicht um Politik, Polizei und Demonstrationen herum: Das träumerische Café noir steht da, mitten in der realen Welt. Mit seinen Hommagen an Hong Sang-soo, Bong Joon-ho, Park Chan-wook und Kim Ki-duk ist er auch ein Kompendium des koreanischen Films der letzten zehn Jahre.» (Int. Film Festival Rotterdam, 2010)
Drehbuch: Jung Sung-il
Kamera: Kim Jun-young
Musik: Lee Ji-yeon
Schnitt: Mun In-dae
Mit: Shin Ha-kyun (Young-soo), Moon Jung-hee (Mi-yun), Lee Sung-min (Mi-yuns Ehemann), Kim Hye-na (jüngere Mi-yun), Jung Yu-mi (Sun-hwa), Jung In-sun (Schwangere), Yozoh (Eunha)
197 Min., Farbe + sw, Digital HD, Kor/e