«Mitte der fünfziger Jahre. Der Schrottplatz eines Hüttenkombinats bei Kladno dient als Umerziehungslager für ‹bourgeoise Elemente› und Feinde des Systems. Die einstigen Werte – vom Christus am Kreuz bis zur Schreibmaschine – werden zu Maschinen für den sozialistischen Aufbau umgeschmolzen. Einem jungen Koch und einer schönen Strafarbeiterin wird unerwartet die Heirat erlaubt, doch nach einer kritischen Äusserung muss er ins Gefängnis. Ein zwischen poetischer Gestaltung, überzeugender humaner Parteinahme und folkloristischen Momenten angelegtes filmisches Meisterwerk, das mit subtil-subversivem Humor die Fassaden von Politik und Ideologie durchlöchert. Virtuos verbinden sich bissige politische Kommentare mit warmherziger Sympathie für die Menschen.» (film-dienst)
«Närrische Bürokraten und hohlköpfige Parteibonzen werden fast schon zärtlich gehänselt, als wären sie traurige Clowns in schlecht sitzenden Anzügen. Menzel, Humanist und nicht Politiker, ist voller Frohsinn und Mitleid. Er zeigt für die Unterdrücker ebenso viel Verständnis wie für die von ihnen Unterdrückten.» (Rita Kempley, Washington Post, 19.4.1991)
1968–69 während des Prager Frühlings gedreht, wurde der Film kurz darauf verboten und erlebte seine internationale Premiere erst 1990 an der Berlinale, wo er mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde.
Drehbuch: Bohumil Hrabal, Jiří Menzel, nach einer Geschichte von Bohumil Hrabal
Kamera: Jaromír Šofr
Musik: Jiří Šust
Schnitt: Jiřina Lukešová
Mit: Václav Neckář (Pavel), Jitka Zelenohorská (Jitka), Vlastimil Brodský (Philosoph), Rudolf Hrušínsky (Gruppenleiter), Vladimír Ptáček (Milchmann), Nad'a Urbánková (Lenka), Leoš Suchařípa (Ex-Staatsanwalt), Ferdinand Krůta (Kudla, Erzähler), František Řehak (Drobeček), Jaroslav Satoranský (Aufseher), Jiřina Štěpničková (Pavels Mutter)
94 Min., Farbe, DCP, Tsch/d/f, J/14