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The Housemaid
(Hanyo)

1960 schuf der eigenwillige Filmemacher Kim Ki-young mit Hanyo/The Housemaid eine beklemmende Fabel über den Zusammenbruch der starren, hierarchischen Gesellschaftsstruktur Südkoreas. 50 Jahre später legte sein Landsmann Im Sang-soo ein Remake vor.

«Die Geschichte eines Hausmädchens, das angeheuert wird, um im Haushalt der Kims mitzuhelfen, da die Ehefrau und Mutter erkrankt ist, weil sie sich bei der Heimarbeit als Schneiderin übernommen hat. Das zweistöckige Haus in westlichem Stil, das die Kims und ihre zwei Kinder unlängst erworben haben, ist schlicht zu gross, als dass Frau Kim mit dem Unterhalt klarkäme. Doch nachdem sich das namenlose Hausmädchen von Herrn Kim hat verführen lassen, stürzt es die ganze Familie in einen bösen Alptraum. Die Struktur von Hanyo verwischt die Grenzen zwischen Realität und Fiktion und erzeugt ein halluzinatorisches Erlebnis. Viel von der Musik gehört zur Handlung, die Schauspieler agieren subtil, und der Rache-Plot, den die wütende Hausangestellte ausheckt, da sie blutige Vergeltung für den Verlust ihres Kindes sucht, ist nicht völlig unglaubwürdig, trotz seiner Ursprünge im Melodrama. Die konstante Bewegung der Kamera, wunderbare Nahaufnahmen, ein akribischer Einsatz von Schatten und der gelegentliche Einsatz einer mitunter kakophonisch-modernistischen Filmmusik verdienen den Vergleich mit den grossen deutschen Kammerspielfilmen der zwanziger und frühen dreissiger Jahre.» (Kyung Hyun Kim, www.criterion.com, 17.12.2013)

Das gleichnamige Remake von Im Sang-soo (2010) ist in der Reihe «Neue Filme aus Südkorea» zu sehen.

REMAKE-SONDERANGEBOT: Wer einen Film besucht, von dem das Filmpodium auch ein Original oder ein Remake zeigt, kann letzteres zum Halbtax-Preis sehen. Ticket behalten und beim zweiten Besuch vorweisen.

Kim Ki-young (Südkorea 1960)

«Ein aussergewöhnlicher Film für jedes Land, erst recht Korea. Dieses überhöhte Melodrama wird oft als Meisterwerk des unausgeglichenen Mavericks Kim Ki-young bezeichnet. Es ist eine bewusst schwülstige, wenn auch todernste und Hitchcock-mässige Geschichte um einen Musiklehrer, der dem Wirken zweier Kräfte zum Opfer fällt, der Habgier seiner Frau (sie will ein zweistöckiges Haus) und der scheinbar raubtierhaften Lüsternheit seines Hausmädchens (sie geht ran wie Kathleen Byron in Black Narcissus). Kims Bild menschlicher Beweggründe wirkt düster und nietzscheanisch, und das Ganze, mit seiner Jazzuntermalung, seinen Aufnahmen an Originalschauplätzen, seinem Sirk-mässigen Treibhausdrama und seiner Clouzot-würdigen Horrorspannung, ergibt ein bemerkenswert irrwitziges Erlebnis.» (Wally Hammond, Time Out Film Guide)

Das Remake von Im Sang-soo (2010) ist in der Reihe «Neue Filme aus Südkorea» zu sehen.

REMAKE-SONDERANGEBOT: Wer einen Film besucht, von dem das Filmpodium auch ein Original oder ein Remake zeigt, kann letzteres zum Halbtax-Preis sehen. Ticket behalten und beim zweiten Besuch vorweisen.

Drehbuch: Kim Ki-young
Kamera: Kim Deok-jin
Musik: Han Sang-gi
Schnitt: Oh Young-keun

Mit: Kim Jin-kyu (Kim Dong-sik), Ju Jeung-nyeo (Frau Kim), Lee Eun-shim (Myung-sook), Eom Aeng-ran (Cho Kyung-hee), Ko Seon-ae (Kwak Seon-young), Ahn Sung-kee (Kim Chang-soon), Lee Yoo-ri (Kim Ae-soon)

111 Min., sw, Digital HD, Kor/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
Di.,
4.10.2016
20:45
Fr.,
14.10.2016
15:00
So.,
23.10.2016
18:15