«Seit 1985 beruht die Arbeit des Names Project auf dem Zusammensetzen einer mittlerweile riesigen Gedenk-Patchworkdecke aus individuell hergestellten viereckigen Flicken, deren jeder an einen Aids-Tod erinnert. In diesem oscargekrönten Dokumentarfilm, der das Niveau von Epsteins vorherigem Film The Times of Harvey Milk hält, haben er und sein Koregisseur Friedman aus der grössten erdenklichen Bandbreite sechs Menschen ausgewählt, die Verluste erlitten haben: die Ehefrauen eines Olympia-Sportlers und eines Drogensüchtigen, die Eltern eines Hämophilie-kranken Jungen, der mit zwölf Jahren starb, und einen Marinekommandanten und einen Schriftsteller, die beide ihre Liebhaber verloren haben und selbst an Aids leiden. Durch ihre bewegenden Aussagen, ergänzt mit Fotos und privaten Videoaufnahmen, erhalten fünf der Namen auf den Flicken ein Gesicht. Dies ist ein sanfter, sensibler Film, und der grimmige Zorn, den seine Macher empfinden, zeigt sich nur in der Verwendung von Statistiken und Medienschnipseln, die sich zu einer vernichtenden Anklage der gesellschaftlichen und politischen Reaktionen auf die Aids-Krise verdichten.» (Wally Hammond, Time Out Film Guide)
«Am Schluss steht der Film selber, durch die vielen Fäden, die er gesponnen hat, fast wie ein filmischer ‹Quilt› da – es sind nicht mehr ‹Stories from the Quilt›, vielmehr ist eine filmische Steppdecke entstanden, darunter nicht nur die fünf beklemmenden Schicksale an Aids erkrankter Menschen, sondern die (nur allzu oft vermisste) Menschlichkeit schlechthin. Für mich mit Abstand der beste Film über Aids.» (Dominik Slappnig, Zoom 22/1990)
Drehbuch: Rob Epstein, Jeffrey Friedman, Cindy Ruskin
Kamera: Jean de Segonzac, Dyanna Taylor
Musik: Bobby McFerrin
Schnitt: Rob Epstein, Jeffrey Friedman
Mit: Sara Lewinstein, David Mandell, Suzi Mandell, Sallie Perryman, Vito Russo, Tracy Torrey, Dustin Hoffman (Off-Erzähler)
79 Min., Farbe, 16 mm, E/d