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Sélection Lumière: Nostalgia de la luz

In Nostalgia de la luz geht der Chilene Patricio Guzmán von einem zweifachen Blick in die Vergangenheit aus: Astronomen in der Atacama-Wüste blicken in den Himmel und erkunden den Ursprung des Universums; draussen im Sand um die Observatorien suchen Frauen nach sterblichen Überresten ihrer Liebsten, die Opfer der Militärdiktatur geworden sind. «Auf bestechende Art verbindet (Guzmán) in seinem philosophischen Dokumentarfilm Erde und Himmel, Politik und Metaphysik und legt so dialektisch die Geheimgeschichte Chiles frei. Die Ausgrabung der verdrängten Vergangenheit fördert persönliche und universelle Schicksale zutage, wirft grosse Fragen über winzige Partikel auf und hat gleichsam einen kosmischen Überbau. (Dieser Thesenfilm) überwältigt uns mit seiner Neugier und Leidenschaft.
Und schliesslich macht Guzmán eine Entdeckung, die seinen Film gewissermassen innerlich stützt: Das Kalzium, das in den Knochen steckt, ist dasselbe, das man in Sternen findet. Ob das Stanley Kubrick geahnt hat, als er in 2001: A Space Odyssey einen Knochen in die Luft werfen und sich in ein Raumschiff verwandeln liess?» (Pascal Blum, züritipp, 16.3.2011)
«Mit bemerkenswerter Sensibilität und in Bildern von ausserordentlicher Schönheit verdichtet Guzmán die scheinbar disparaten Motive zu einem dokumentarischen Essay über den Gedanken, dass eine Zukunft ohne ein Bewusstsein für die Vergangenheit nicht möglich ist.» (Kai Mihm, epd Film, 1.1.2011)