«Die Geschichte einer jungen Frau, die aus ihrer schönen Heimat Virginia in die windige Prärie von Texas kommt, dort vor der Abneigung der Frau ihres Cousins in eine Ehe flüchtet, aber ihren rauen Mann erst zu würdigen beginnt, als er ihr hilft, die Leiche eines Mannes zu beseitigen, den sie während eines Sandsturms in panischer Angst und aus Notwehr getötet hat. Lillian Gishs Darstellung war eine der dramatischsten und stärksten ihrer Karriere. (…) Sjöström, der in dem animistischen Grundton dieses Films ein Thema fand, das seinen schwedischen Werken sehr nahe stand, vermochte die Kräfte der Natur als Auslöser und Reflex menschlicher Gefühle vollkommen überzeugend darzustellen. Als einer der letzten Stummfilme war der Film ein kommerzieller Fehlschlag. (…) Heute gilt der Film als eines der Meisterwerke des Stummfilms.» (Buchers Enzyklopädie des Films)
Ein frühes Musterbeispiel für die Fähigkeit des Melodramas, mit einem Minimum an Handlung ein Maximum an Wirkung zu erzielen. Das ganze Drama der Heldin besteht in der – durch einen skrupellosen Verehrer verschärften – Unwirtlichkeit ihres neuen Zuhauses, was durch den ständig wehenden Wind versinnbildlicht wird. Doch durch Sjöströms unerbittliches Insistieren auf dem Wind bekommt dieser im Lauf der Erzählung eine derartige physische Präsenz, dass es vollkommen einleuchtet, wenn er die Heldin gegen das Finale hin allmählich in den Wahnsinn treibt. (afu)
Drehbuch: Frances Marion, nach dem Roman von Dorothy Scarborough
Kamera: John Arnold
Schnitt: Conrad A. Nervig
Mit: Lillian Gish (Letty), Lars Hanson (Lige), Montagu Love (Roddy), William Orlamond (Sourdough, Lettys Cousin), Dorothy Cumming (Cora, seine Frau), Edward Earle (Beverly)
80 Min., sw, 35 mm, stumm, engl. Zw'titel