Nüschelerstrasse 11, 8001 Zürich - 044 415 33 66

< Zurück
Vampyr

Die Red Bull Music Academy, eine globale Initiative zur Förderung musikalischer Kreativität, veranstaltet weltweit Festivals und Workshops. Im Rahmen des zweiten «Weekender» Festivals in Zürich präsentiert die RBMA in Zusammenarbeit mit dem Locarno Festival im Filmpodium eine neue Live-Vertonung von Carl Theodor Dreyers klassischem Gruselfilm Vampyr durch den Mailänder Sound Designer, Komponisten und Musiker Nicola Ratti.

Bei dieser Zusammenarbeit mit dem Locarno Festival wird Nicola Ratti Carl Theodor Dreyers Vampyr im Filmpodium live vertonen. Es ist das erste Mal, dass er seine Synthesizerkünste diesem Schwarzweissklassiker widmet. Vampyr handelt von den unheimlichen Erlebnissen des Allan Gray, eines jungen Reisenden und Studenten des Okkulten. Der italienische Musiker und Sound Designer Nicola Ratti ist auf dem Gebiet der experimentellen und minimalistischen Komposition zum Begriff geworden. Seine Musik veröffentlichte er bei Labels wie Boomkat Editions, Kning Disk, Anticipate und Preservation. Rattis neues Album «The Collection» erscheint diesen Oktober bei Room40. Unter Rattis Regime wird Vampyr zu einem exquisiten Tanz mit dem Teufel im Mondschein.

In this collaboration with the Locarno Festival, Nicola Ratti will score Carl Theodor Dreyer’s Vampyr live at Filmpodium. It’s the first time that Ratti will dedicate his synth efforts to the black and white classic. Vampyr is the story about the strange things that occur to one Allan Gray, a young traveller and a student of the occult. The Italian musician and sound designer Nicola Ratti has become a household name in the realm of experimental and minimalist composition. He put out music on labels such as Boomkat Editions, Kning Disk, Anticipate or Preservation. Ratti’s new record «The Collection» will be released by Room40 this October. Under Ratti’s command, Vampyr is set to become an exquisite dance with the devil in the moonlight.

http://redbull.com/weekender

Carl Theodor Dreyer (Deutschland/Frankreich 1932)

Vampyr ist eigentlich Dreyers erster Tonfilm, die je in einer englischen, deutschen und französischen Version an realen Schauplätzen realisierte Verfilmung von Sheridan Le Fanus «In a Glass Darkly». Der Film setzt aber Geräusche und die gesprochene Sprache sehr sparsam ein und ist auch durch seine Bildsprache und Zwischentitel noch deutlich dem stummen Kino verpflichtet, weshalb er auch oft mit Live-Musik aufgeführt wird.
Finanziert wurde Vampyr vom holländischen Baron Nicolas de Gunzburg, einem Amateurschauspieler, der unter Pseudonym die Hauptrolle spielte: einen Studenten, der sich mit Aberglauben und alten Sagen beschäftigt und auf der Durchreise in einem Dorf seltsame Vorgänge beobachtet, bis er schliesslich einem Vampir das Handwerk legt.
«Einer der ersten psychologischen Horrorfilme. Mit traumartiger Logik entführt der Film seinen Protagonisten auf eine Reise durch Licht und Dunkel, bis dieser seine eigene Beerdigung imaginiert (…). Dank Rudolf Matés lichtdurchfluteter Kameraarbeit schafft Dreyer einen Film von grosser Schönheit.» (Chris Petit, Time Out Film Guide)
«Der Horror findet nicht auf der Leinwand statt, sondern in den Köpfen der Zuschauer: Dreyer spielt auf der Wahrnehmungsklaviatur des Kinopublikums. ‹Dann erinnere ich mich an das Weiss von Vampyr, begleitet von Tönen, Schreien und vor allem dem fürchterlichen Stöhnen des Doktors …› (François Truffaut).
Dreyers Meisterwerk, als Antwort auf Tod Brownings Dracula entstanden, vermeidet die Klischees des Genres. (…) Dreyer produziert subtil Verunsicherung (…), der Zuschauer wird mit Geschehnissen konfrontiert, deren Ursachen und Folgen nicht immer expliziert werden. Die zum Teil ausserordentliche filmische Umsetzung (…) verstärkt den Eindruck, dass die dargestellte Realität unmerkliche Risse aufweist.» (Barbara Rumpf, Metzler Filmlexikon)

http://redbull.com/weekender

Drehbuch: Christen Jul, Carl Theodor Dreyer, nach einem Kapitel aus dem Roman «In a Glass Darkly» von Joseph Sheridan Le Fanu
Kamera: Rudolph Maté
Musik: Wolfgang Zeller
Schnitt: Tonka Taldy

Mit: Julian West (Allan Gray), Maurice Schutz (der Schlossherr), Rena Mandel (Gisèle), Sybille Schmitz (Léone), Henriette Gérard (die alte Frau vom Friedhof), Jan Hieronimko (der Arzt), Albert Bras (der alte Diener), N. Babanini (seine Frau), Jane Mora (die Krankenschwester)

71 Min., sw, DCP, stumm/dt. Zw'titel/e

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
12.11.2017
15:30
Live-Vertonung: Nicola Ratti (Experimental); Fr. 23.--/18.--