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Le sang des bêtes
Georges Franju (Frankreich 1949)

«Le sang des bêtes ist ein Dokument über den Pariser Schlachthof in La Chapelle. In aller Sachlichkeit verfolgt die Kamera das Geschehen und macht uns zu Kompliz/innen der Grausamkeit. ‹Wenn man dieses dampfende Blut und die in Exkrementen watenden Männer sieht, kann man nicht umhin, an Vietnam und Konzentrationslager zu denken. Das Blutbad in den Schlachthäusern wird zu einem poetischen Symbol der Conditio humana. Franju, ein engagierter Künstler, Widerstandskämpfer und Moralist, will uns alle Bluttaten vor Augen führen, die überall auf der Welt in unserem Namen von denen vollbracht werden, die wir bezahlen, damit sie unsere dreckige Arbeit verrichten, sodass wir unsere Hände in Unschuld waschen und alle Verantwortung ablehnen können.› (Amos Vogel)» (Diagonale 2018)
«Aber ich muss etwas präzisieren, was von der Kritik nie beachtet wurde: Wenn ich etwas erreicht habe, dann, weil ich, anstatt wie es üblich war, Realismus durch Lyrik auszudrücken, die grausame und schwarze Lyrik eines Themas durch Realismus, Strenge und dokumentarische Wahrheit erweckt habe. Darin bestand die Neuheit des Films.» (Georges Franju: Impressions et aveux, L'Age d'Homme 1977)

Drehbuch: Georges Franju, Jean Painlevé
Kamera: Marcel Fradetal
Musik: Joseph Kosma
Schnitt: André Joseph

Mit: Georges Hubert (Erzähler), Nicole Ladmiral (Erzählerin)

20 Min., sw, DCP, F/e