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Le métro
Georges Franju, Henri Langlois (Frankreich 1935)

«1934 waren Henri Langlois und Georges Franju 20 bzw. 22 Jahre alt. Sie hatten noch nicht (...) die Cinémathèque française (1936) gegründet und auch nicht den Cercle du cinéma, einen Filmclub in der Avenue des Champs-Élysées (1935). (...) Eines hingegen steht zu diesem Zeitpunkt bereits fest: Beide sind leidenschaftliche Cineasten, die seit den 1920er-Jahren von der noch neuen Kunstform Film gefesselt sind, die zwar bis 1929 ‹stumm› war, aber ihrer Meinung nach gerade deswegen so ausdrucksstark und erfinderisch. So wird Le métro, ein fast amateurhafter Kurzfilm, ein Film-Essay, (...) nicht nur stumm, sondern auch vollständig von den stillen Avantgarden inspiriert sein: Walter Ruttmann (Berlin, Symphonie einer Grossstadt), Lucie Derain (Harmonies de Paris), Germaine Dulac (La coquille et le clergyman), ohne eine ebenso suggestive populäre Seite zu vergessen (Louis Feuillades Fantômas). Le métro ist ein jugendliches Loblied auf das mechanische Zeitalter (elektrische Züge und Rolltreppen), das Spiel von Licht und Schatten, die Linien und die Geschwindigkeit. Kurzum, es ist eine naive und aufrichtige Eloge auf die Kräfte des Kinos, dieses modernen Gottes der Bewegung.» (Bernard Benoliel, cinematheque.fr)
«Ich hatte weder bei meinem ersten Kurzfilm noch bei meinem ersten Spielfilm, nicht bei der ersten Sekunde und auch nicht davor nur die geringste Befürchtung, den geringsten Zweifel. Bei der Ausübung meines Berufs hatte ich nie ‹Lampenfieber›, und noch weniger, obwohl ich von Ängsten geplagt bin, Angstzustände. Vielmehr scheint meine Arbeit auf meinen chronischen depressiven Zustand therapeutisch zu wirken – ein Wunder. Da sie mein Ausdrucksmittel ist, ist sie meine Daseinsberechtigung.» (Georges Franju: Impressions et aveux, L'Age d'Homme 1977)

Drehbuch: Georges Franju, Henri Langlois
Kamera: Georges Franju, Henri Langlois
Schnitt: Georges Franju, Henri Langlois

8 Min., sw, DCP, stumm