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La première nuit
Georges Franju (Frankreich 1958)

«La première nuit geht auf eine Idee der Sängerin, Schauspielerin und Autorin Marianne Oswald zurück, die (zusammen mit Rémo Forlani) an dem Drehbuch für Georges Franjus ersten vollständig fiktionalen Kurzfilm arbeitete. Der Protagonist ist ein zehnjähriger Junge (Pierre Devis), der jeden Tag gewissenhaft von zu Hause zur Schule und zurückgefahren wird. Eines Morgens sieht er durch das Autofenster ein wunderschönes blondes Mädchen (Lisbeth Persson) aus der U-Bahn steigen. Am Abend, als der Unterricht vorbei ist, überlistet der Held seinen Chauffeur und folgt dem Mädchen in die U-Bahn. Ihr Zug fährt jedoch ab, bevor er einsteigen kann. Der Junge wandert allein von Station zu Station, bis die Metro ihre Türen schliesst. Er schläft ein und sieht das Mädchen, das viermal hintereinander an verschiedenen Stellen der U-Bahn auftaucht und wieder verschwindet. (...) La première nuit ist eine ergreifende Abhandlung über Träume, erste Liebe und die Beziehung zwischen Kino und Kindheit.
Franju war ein Freund und Bewunderer des französischen Krimiautoren-Teams Pierre Boileau und Thomas Narcejac, das an den Drehbüchern von Les yeux sans visage und Pleins feux sur l’assassin (1961) mitwirkte und bereits die Vorlage für Hitchcocks Vertigo (1958) geliefert hatte. Auf Franjus ausdrücklichen Wunsch hin schrieben die beiden folgendes Epigramm für Franjus ersten Kurzspielfilm La première nuit: ‹Es bedarf nur ein wenig Phantasie, damit die gewöhnlichsten Gesten plötzlich eine beunruhigende Bedeutung erlangen und unsere alltägliche Umgebung eine fantastische Welt hervorbringt. Es liegt bei jedem von uns, die Ungeheuer und Feen zu erwecken ...›» (mubi.com)

Drehbuch: Marianne Oswald, Rémo Forlani, Georges Franju
Kamera: Eugen Schüfftan
Musik: Georges Delerue
Schnitt: Henri Colpi, Jasmine Chasney

Mit: Pierre Devis (der Junge), Lisbeth Persson (das Mädchen)

23 Min., sw, DCP, F