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Buchvernissage: «Claude Goretta. Der empathische Blick»

Aus Anlass der Präsentation des Buches «Claude Goretta. Der empathische Blick» zeigt das Filmpodium Gorettas frühen Fernsehfilm Le jour des noces, eine freie Adaption von Maupassants Novelle «Une partie de campagne», die schon Jean Renoir verfilmte. Neben Alain Tanner und Michel Soutter steht Claude Goretta als Dritter im Bunde für den internationalen Aufbruch eines neuen Schweizer Spielfilms um 1970. Sein äusserst vielseitiges Werk neu zu entdecken, auch im Kontext eines weltoffenen Genfer Fernsehens, ist Ziel der Monografie «Claude Goretta. Der empathische Blick». Autor ist der Journalist und Filmkritiker Martin Walder, der das Buch im Filmpodium vorstellt.
Als Beispiel für Gorettas Frühwerk ist im Anschluss Le jour des noces zu sehen, ein Vorläufer seines Durchbruchfilms L’invitation.
«Claude Gorettas Le jour des noces ist eine echte Entdeckung und während so ziemlich seiner ganzen, zügigen Laufzeit von 71 Minuten ein absolutes Vergnügen. Frei nach einer Novelle von Guy de Maupassant («Une partie de campagne») und stilistisch verwandt mit dem frühen, lustigen Mike Leigh, folgt der Film einer Städterfamilie, die einen Ausflug zu einem Landgasthof unternimmt und dort unter freiem Himmel auf eine ausgelassene, aber dysfunktionale mittelständische Hochzeitsgesellschaft trifft.
Schnörkellos, urkomisch und strukturell gewagt, ist Le jour des noces erstaunlicherweise kaum bekannt, wenn man bedenkt, was für ein Juwel dieser Film ist.» (Neil Young, jigsawlounge.co.uk, 19.12.2009)
«Es interessiert mich sehr, in einer Gruppe zu zeigen, wie die Leute zueinander stehen, und gleichzeitig ihr heimliches Leben hervortreten zu lassen, ihre verborgenen Verrücktheiten.» (Claude Goretta, zitiert in: Télérama, Juni 1972)

Nach der Vorstellung von Le jour des noces folgt ein Apéro im Kinofoyer.

Claude Goretta. Der empathische Blick
Martin Walder; edition filmbulletin bei Schüren;
ISBN 978-3-89472-975-2