Joanna Hoggs Filme kennen keinen naiven Blick. Ihre Kunst ist durchdrungen, unterfüttert, hinterlegt und provoziert – nicht nur von der Filmgeschichte, sondern vom ganzen bildungsbürgerlichen Kanon und darüber hinaus.
Umso spannender dürfte es daher werden, wenn sich Joanna Hogg mit einer Auswahl von Filmen auf die eigenen Inspirationen besinnt und diese dabei eingrenzt. Schliesslich ist auch Begeisterung stets temporär. Die Welt verändert sich, wir verändern uns und damit ändert sich auch die Faszination, spätestens beim Wiedersehen.
Vielleicht auch darum erklärt Hogg vier der ausgewählten Filme zu «Zukunftsfilmen», Wegweisern in die Richtung, von der sie sich wünscht, das Kino, allenfalls ihr Kino, möge sie einschlagen.
Im Gespräch mit dem Filmjournalisten Michael Sennhauser mag sich erschliessen, welche Filme aus ihrer Auswahl denn nun eher ihre Geschichte repräsentieren und welche eher die Wunschzukunft. Die Türen hinter den Türen verlangen nach Mut. Oder Abenteuerlust.
Oder Witz. Denn den hat Joanna Hogg, und nicht nur in ihren Filmen.