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«Aphasia ist eine beunruhigende Untersuchung über die Darstellung von Gewalt und die Gewalt der Darstellung. Der Film erforscht, wie kollektive Verbrechen wiederholt werden, und reflektiert über soziale und politische Konstellationen, die Konstruktionen hinter Nationalstaaten und nationale Identitäten.» (jelenajuresa.com)
«Der Gewinner des Wettbewerbs First Lights von Ji.hlava ist ein essayistischer, experimenteller Dokumentarfilm über die Banalität des Bösen in drei Akten. (...)
Durch eine fragmentierte Handlung verbindet Aphasia die Punkte zwischen scheinbar unzusammenhängenden historischen Ereignissen: Belgiens Kolonialgeschichte, die im Königlichen Museum ordentlich bewahrt, wenn nicht sogar offen zelebriert wird, das gestörte Verhältnis zwischen der österreichischen Besatzungsmacht und dem Balkan und die Bestürzung der Österreicher über das Attentat auf Franz Ferdinand in Sarajewo, vor allem aber die Verstrickungen des späteren Generalsekretärs der UNO Kurt Waldheim mit der SS und Belgrads populärster DJ, Protagonist eines der berüchtigtsten Fotos des Bosnienkriegs, auf dem zu sehen ist, wie er einer toten Frau gegen den Kopf tritt. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie lassen den Betrachter ratlos zurück, in einem vorübergehenden Zustand der Aphasie, der Unfähigkeit, einen vollständigen Satz zu formulieren.
Diese Unfähigkeit (…) inspiriert die Schlussszene des Films, in der die Frau, die über das Foto und den DJ gesprochen hat, versucht, ihre Frustration auszutanzen, während einer Szene, die fast ein Drittel des Films ausmacht. Manchmal gibt es wirklich keine Worte, die dem gerecht werden könnten, was sie zu beschreiben versuchen.» (Tina Poglajen, Cineuropa, 30.11.2019)
«Aphasia is an unsettling inquiry into the representation of violence and the violence of representation. This documentary gesture explores how collective crimes keep being repeated and reflects on social and political constellations, unfolding constructions behind nation-states and national identities.» (jelenajuresa.com)
Das Theater Spektakel und das Filmpodium laden zum «Aphasia»-Marathon: Er beginnt mit Jurešas Film «Aphasia» im Filmpodium, gefolgt von einem Gespräch mit der Künstlerin. Anschliessend begibt sich das Publikum gemeinsam mit Jureša zur Roten Fabrik, um dort die Aufführung ihrer gleichnamigen performativen Arbeit zu erleben.
18.00 Uhr: Filmvorführung mit anschliessendem Gespräch mit Jelena Jureša
21.00 Uhr: Performance im Club-Raum der Roten Fabrik
Kombi-Tickets für den gesamten Marathon sind beim Theaterspektakel erhältlich. Tickets nur für die Filmvorführung und das Gespräch (ohne Performance) sind beim Filmpodium zu beziehen.
Drehbuch: Jelena Jureša
Kamera: Jelena Jureša, Sébastian Cros
Schnitt: Jelena Jureša
Mit: Andrew Wise (Erzähler, Kapitel 1), Barbara Matejčić (Monolog/Interview, Kapitel 3), Ivana Jozić (Performance, Kapitel 3)
80 Min., Farbe + sw, Digital HD, E+Kroat/e