«Seit Langem kreist die Arbeit Costas um die Welt der marginalisierten Immigrant:innen in den Armenvierteln von Lissabon. Einer von diesen, der von den Kapverdischen Inseln stammende Ventura, wird inzwischen wegen eines Nervenleidens in einer Klinik behandelt. Dieser Ort in Verbindung mit Venturas Verstörung, seinen Halluzinationen und Absencen wird in Cavalo Dinheiro zu einer vergessenen Schattenwelt, in der Erinnerung und Gegenwart ununterscheidbar sind. Noch radikaler und verdichteter als in Costas bisherigem Werk wird das Dasein des Vertriebenen hier zu einer dunklen Parabel der politischen Gegenwart nicht nur Portugals.» (Viennale, 2014)
«Cavalo Dinheiro erzählt die Geschichte einer enttäuschenden Revolution, mit der ein Heer von Stimmen Ventura am Ende konfrontiert. Die Nelkenrevolution von 1974 und das Ende der Diktatur waren für ihn und die Seinen kein Start in ein besseres Leben. Die marxistischen Ideale, die die Revolution inspiriert hatten, wurden aufgegeben; Portugal wurde ein kapitalistischer Staat. (…) Die ungeheuren Bilder, die Pedro Costa in Cavalo Dinheiro mit viel Geduld und Arbeit aus dem Dunkeln birgt, das seinen Film stets umfliesst, zeigen ihn als einen der grössten Filmemacher unserer Zeit.» (Philipp Stadelmeier,
Süddeutsche Zeitung, 11.10.2015)
Zum Auftakt: Pedro Costas neustes Werk, der Kurzfilm As Filhas do Fogo (2023).
In Anwesenheit von Regisseur Pedro Costa
Drehbuch: Pedro Costa
Kamera: Leonardo Simões, Pedro Costa
Musik: Os Tubarões
Schnitt: João Dias
Mit: Ventura, Vitalina Varela, Tito Furtado, António Santos, Benvindo Tavares, Alberto Barros
104 Min., Farbe, DCP, Port+Kapverdisches Kreol/d