Live-Musik: Wieslaw Pipczynski (Klavier, Akkordeon, Theremin)
Das Programm zeigt drei Filme aus dem «Kino der zweiten Epoche» – den Jahren um 1910, in denen sich der narrative Spielfilm sowohl in dramatischer als auch in komödiantischer Form als dominante filmische Gattung etabliert. Suspense ist ein früher amerikanischer Actionthriller von Lois Weber, die hier die Parallelmontage und den «last minute rescue», zuvor schon von Kollegen wie D. W. Griffith erprobt, zur Meisterschaft führt. Nach der frivolen Komödie Léonce flirte aus dem Hause Gaumont folgt das belgische Kriegsdrama Maudite soit la guerre. Alfred Machin drehte sein pazifistisches Pamphlet kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs über einen fiktiven «Zukunftskrieg» der schon bald – teils noch während der Kinoauswertung – traurige Wirklichkeit werden sollte. Der Film überrascht in ästhetischer Hinsicht mit ungewohnter Schablonenkolorierung und anderen spektakulären Farbeffekten. (dw)
Drehbuch: Alfred Machin
Kamera: Jacques Bizeuil
Mit: Baert (Hardeff, der Flieger), Suzanne Berni (Lydia), Albert Hendricks (Lydias Bruder), Fernand Crommelynck (der Vater), Nadia d'Angély (die Mutter), Jane Tony, Georges Étienne
45 Min., handkoloriert, DCP, stumm, niederl. Zw'titel/e, ab 14 Jahren
Drehbuch: Lois Weber
Mit: Lois Weber (die Frau), Val Paul (der Mann), Douglas Gerrard (der Verfolger), Sam Kaufman (der Landstreicher)
10 Min., sw, DCP, stumm, e Zw'titel