Live-Musik: Constanza Pellicci (Stimme) & Linda Vogel (Harfe, Stimme)
Als zentrale Stilrichtung der Stummfilmzeit prägte der oft so bezeichnete «Französische Impressionismus» das Kino der Folgezeit massiv. Fièvre und Madame Beudet sind zwei herausragende Beispiele, die den impressionistischen Impuls zur filmischen Inszenierung von subjektiven Stimmungen und Innenwelten verdeutlichen. Gerade Dulacs Werk wurde dabei auch zu einem der ersten Spielfilme, in denen eine dezidiert weibliche Perspektive zum Ausdruck kommt: «Ohne pädagogische Absicht und ohne moralische Schuldzuweisung hat Dulac die bürgerliche Ehe aus der Sicht der unterdrückten Ehefrau geschildert, nicht ohne Witz und Ironie. Der Film bleibt eines der wenigen avantgardistischen Werke der zwanziger Jahre, in denen die Frau nicht verzerrt, idealisiert oder zum Lustobjekt stilisiert dargestellt wird. Aber Germaine Dulac will keine explizit feministischen Filme machen, sondern das Kino befreien.» (Catherine Silberschmidt, in: Germaine Dulac, Berlin 2002) (dw)
Gesamtdauer: 83 Min.
Aus dem Bestand der Cinémathèque française.
Drehbuch: Louis Delluc
Kamera: Alphonse Gibory, Georges Lucas
Mit: Eve Francis (Sarah), Edmond Van Daële (Militis), Gaston Modot (Wirt Topinelli, Sarahs Mann), Elena Sagrary (die Orientalin, Militis' Frau), Solange Sicard (Patience), Léon Moussinac (César), Marcelle Delville (Pompon), Andrew F. Brunelle (ein kleiner Funktionär), George Footit (der Mann mit dem grauen Hut), Yvonne Aurel (die Frau mit der Pfeife)
45 Min., sw, DCP, stumm, f Zw'titel
Drehbuch: André Obey, Germaine Dulac (ungenannt), nach dem Theaterstück von Denys Amiel, André Obey
Kamera: Maurice Forster, Paul Parguel
Mit: Germaine Dermoz (Madame Beudet), Alex Arquillière (Monsieur Beudet), Jean d'Yd (Monsieur Labas), Madeleine Guitty (Madame Labas), Yvette Grisier (das Dienstmädchen), Raoul Paoli (der Tennismeister)
38 Min., sw, 16 mm, stumm, f Zw'titel