«Auch im Krieg ist der Tod immer der Tod der anderen», schreibt Harun Farocki über den Einsatz operativer Bilder in Marschflugkörpern. «Das Erkennen (pattern recognition) und Verfolgen (object tracking) der ‹sehenden› Bomben droht mit Unfehlbarkeit.» In Erkennen und Verfolgen sowie der dreiteiligen Installation Auge/Maschine (2000–2003) geht Farocki von den medialen Bildern aus, die 1991 im Golfkrieg im Fernsehen gesendet wurden: Kamerabilder mit Fadenkreuz aus der Perspektive der Bombe, die ins militärische Ziel stürzen und dort detonieren. Er entwickelt daraus den Begriff des «operativen Bildes», das nur noch in zweiter Hinsicht Bild ist; wichtiger sind die Algorithmen und Rechenprozesse. Das operative Bild ist heute von der Ausnahme zum Normalfall geworden – in militärischen wie zivilen Kontexten. Was tun? (vp)
Mit einer Einführung
Drehbuch: Harun Farocki
Kamera: Ingo Kratisch, Rosa Mercedes (= Harun Farocki)
Schnitt: Max Reimann
Mit: Margarita Broich (Sprecherin)
58 Min., Farbe, DCP, D/e