Video-Einführung von Bastian Meiresonne zur Retrospektive SHINJI SOMAI, 10'
«Eines der schönsten Werke Somais, erzählt aus der Perspektive der elfjährigen Tochter Renko (gespielt von Tomoko Tabata, die eine der grossartigsten Kinderdarstellerinnen ist, die man im Kino gesehen hat), folgt der Film dem allmählichen, oft chaotischen Entwirren der Liebe zwischen einem geschiedenen Paar in Kyoto. Am Ende entwickelt sich Moving zu etwas ganz Fremdem und Elementarem. Was diesen Film so aussergewöhnlich macht, ist sein Verständnis für die Gefühle der Heranwachsenden und die emotionalen Schwankungen, die durch ihren Verlust und ihr gleichzeitiges Erwachsenwerden hervorgerufen werden.» (Film Society at Lincoln Center, New York, 2024)
«Moving baut einen gewissen Humor in sein Konzept ein – ein junges Mädchen denkt sich verschiedene Methoden aus, um ihre Eltern wieder zusammenzubringen –, aber der Film ist zu kantig, als dass diese Andeutung von Unbeschwertheit lange anhalten könnte. Als Höhepunkt von Somais Arbeit mit jungen Schauspieler:innen gehört der Film zu jener verehrten Reihe, zu der auch Maurice Pialats L’enfance nue (1968) und Nils Malmros’ Tree of Knowledge (1981) gehören, wo das Erreichte ohne zumindest einige dokumentarische Einschübe unmöglich erscheint.» (Patrick Preziosi, mubi.com, Mai 2023)
Drehbuch: Satoshi Okonogi, Satoko Okudera, nach einem Roman von Hiko Tanaka
Kamera: Toyomichi Kurita
Musik: Shigeaki Saegusa
Schnitt: Yoshiyuki Okuhara
Mit: Kiichi Nakai (Kenichi Urushiba), Junko Sakurada (Nazuna Urushiba), Tomoko Tabata (Renko Urushiba), Tsurube Shôfukutei (Lehrer), Mariko Sudô (Wakako Takano), Tanaka Tarô (Yukio Nunobiki)
124 Min., Farbe, DCP, Jap/e