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Les enfants du paradis
Marcel Carné (Frankreich 1945)

«Paris in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die schöne Garance verlässt den Anarchisten und kultivierten Verbrecher Lacenaire und wendet sich dem träumerischen Pantomimen Baptiste Debureau zu. Leidtragende ist Baptistes Kollegin Nathalie, die ihn heimlich liebt. Aber sehr schnell lässt sich Baptiste bei Garance durch den
selbstbewussten Schauspieler Frédérick Lemaître verdrängen; und schliesslich verlieren beide sie an den Grafen de Montray. Garance geht mit dem Grafen ins Ausland. Als sie Jahre später zurückkehrt, sind Baptiste und Frédérick berühmt geworden. Baptiste hat Nathalie geheiratet und ist Vater eines kleinen Jungen. Beide Männer verlieben sich abermals in Garance. Während Frédérick sich schnell tröstet, verlässt Baptiste um ihretwillen Frau und Kind. Auch Lacenaire taucht wieder auf. Am Karnevalstag tötet er den Grafen de Montray, von dem er sich gedemütigt glaubt. Nathalie entdeckt Baptiste und Garance in einer Pension. Garance erkennt die Ausweglosigkeit ihrer
Liebe und läuft auf den Boulevard hinaus. Baptiste folgt ihr; aber im Trubel der Masken verliert er sie aus den Augen.
Carné begann mit den Dreharbeiten während des Krieges in Nizza und setzte sie dann in Paris fort. Die Uraufführung fand am 9. März 1945 im befreiten Paris statt. So schlägt der Film gleichsam eine Brücke vom »poetischen Realismus« der Vorkriegszeit zum
künstlerischen Neubeginn nach dem Krieg. Les enfants du paradis ist eines der reifsten und schönsten Werke der französischen Filmkunst. Er vereint in bestechender Harmonie Romantik und Realismus, Melancholie und Lebensfreude. Eine ganze Epoche. der Aufbruch künstlerischer und philosophischer Ideen werden in der Handlung und im Bild spontan lebendig. Der Autor Prévert sagte später: "Zeit und Vergänglichkeit sind die Hauptthemen des Films!"» (Reclams Filmführer)
«Es ist ein Film, den ich sehr bewundere. Er ist nach meiner Meinung das beste Werk von Carné. Im Gegensatz zum "Autorenfilm", für den ich eine Vorliebe habe, weil er den Ausdruck einer einzigen Persönlichkeit darstellt, ist Les enfants du paradis vielleicht der beste "Film einer Equipe" des französischen Filmschaffens. (...) Der Aufbau des Drehbuchs ist von fast diabolischer Vollendung. Es ist ein Film, der nicht altert, oder, was auf dasselbe hinausläuft, der sehr schön altert.» (François Truffaut)

Drehbuch: Jacques Prévert
Kamera: Roger Hubert, Marc Fossard
Musik: Maurice Thiriet, Joseph Kosma, Georges Mouqué
Schnitt: Henri Rust, Madeleine Bonin (ungenannt)

Mit: Arletty (Garance), Jean-Louis Barrault (Baptiste Debureau), Pierre Brasseur (Frédérick Lemaître), Maria Casarès (Nathalie), Marcel Herrand (Lacenaire), Pierre Renoir (Jéricho), Jane Marken (Madame Hermine), Louis Salou (Édouard de Montray), Gaston Modot (Fil de Soie, der Blinde), Fabien Loris (Avril), Étienne Decroux (Anselme Deburau), Jacques Castelot (Georges)

182 Min., 35 mm, F/d

Spieldaten


Vergangene Vorstellungen:
So.,
21.12.1997
17:00
Di.,
23.12.1997
20:15