Aus nächtlichen Seitenstrassen New Yorks treten jüdische Einwanderer, erzählen Geschichten, spielen Witze und Sketche nach, die ihren Erinnerungen an die alte osteuropäische Heimat lebhaften Ausdruck verleihen. «"Food, family and philosophy" hat Chantal Akerman ihre Geschichte(n) untertitelt und damit drei der Elemente genannt, die die jüdische Tradition kennzeichnen: die "kaschrut", die Speisegesetze, die den Schabbes heiligen; die Familie, die als kleine Gemeinde und Institution des Glaubens über die Einhaltung der Gebote wacht, und eine Religion, die im Gegensatz zu anderen Glaubensbekenntnissen von Philosophen und nicht von Strafrichtern aufrechterhalten wurde. (...) Dank Akermans mitreissenden Schauspielern haben diese filmischen Petitessen die Authentizität einer Dokumentation. (...) In einem Film, der für den Begriff "des Jüdischen" keine Antwort, sondern nur Fragen übrig hat, ist der jiddische Witz dennoch nicht wegzudenken. Er ist ein Störenfried, der Chantal Akermans Requiem die allzu schönen Töne der Trauer nimmt; er setzt absurde Zäsuren in einer Geschichte, die voller Lücken ist.» (Heike Kühn, Frankfurter Rundschau)
Drehbuch: Chantal Akerman
Kamera: Luc Ben Hamou
Musik: Sonia Wieder Atherton, Roy Nathanson
Schnitt: Patrick Mimouni
Mit: Mark Amitin, Eszter Balint, Kirk Baltz, George Bartenieff, Jacob Becker, Max Brandt, Marilyn Chris, Sharon Diskin, Ben Hammer, Judith Malina, Herschel Rosen, Claudia Silver
97 Min., Farbe, 35 mm, E/d