Hitchcocks Versuch über die unersättliche Gier der Augen, über die Wonnen und den Alpdruck des Voyeurismus in Form eines spannenden Thrillers. Durch einen Unfall ist der Sensationsfotograf Jeffries an den Rollstuhl gefesselt. Neben den gelegentlichen Besuchen seiner Verlobten bleibt ihm nur der Blick aus dem Fenster in einen Hinterhof als alltägliche Beschäftigung. Aus den - natürlich indiskreten - Einblicken in die Fenster der gegenüberliegenden Wohnungen ergeben sich Geschichten. Ein Mann komponiert ein Musikstück, ein Paar verlebt Flitterwochen. Ein anderer Mann beginnt, sich seltsam zu verhalten. Langsam kommt in dem zur Untätigkeit verurteilten Beobachter ein Verdacht auf. Ein Mord könnte geschehen sein.... Mit einer einzigen Szene als Ausnahme bleibt die Kamera bei James Stewart, mit dem der Zuschauer sich identifizieren soll. Ein äusserst spannender, dramaturgisch ausgefeilter Film ohne Schockeffekte. Einer der stilistisch klarsten und originellsten Filme Hitchcocks voller atemloser Spannung, weil das Publikum bald merkt, dass die Situation Jeffries der seinen gleicht.
Drehbuch: John Michael Hayes, nach der Erzählung von Cornell Woolrich
Kamera: Robert Burks
Musik: Franz Waxman
Schnitt: George Tomasini
Mit: James Stewart (L. B. «Jeff» Jefferies), Grace Kelly (Lisa Fremont), Wendell Corey (Det. Thomas J. Doyle), Thelma Ritter (Stella), Raymond Burr (Lars Thorwald), Judith Evelyn (Miss Lonely Hearts), Ross Bagdasarian (Komponist), Georgine Darcy (Miss Torso, die Tänzerin), Alfred Hitchcock (Mann in der Wohnung des Komponisten)
112 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f