«Wir hätten als kleine Kinder sterben sollen», sagt die elfjährige Fanta zu ihrem jüngeren Bruder Kalifa, der vom Lehrer nach Hause geschickt wird, weil er kein eigenes Pult hat. Der Ursprung von Nyamanton war ein vom Staat in Auftrag gegebener kurzer Dokumentarfilm über Schulen in Mali. Doch Sissoko entschied sich, dokumentarische und fiktive Szenen zu vermischen und (ohne die Behörden zu informieren) einen ersten Langspielfilm zu realisieren. Mit einem Kleinstbudget, ohne grosse technische Möglichkeiten oder professionelle Schauspieler gelang es ihm, afrikanische Realität in ihrer ganzen Härte aber auch Lebendigkeit einzufangen. Nyamanton, der, nach einem Publikumsrekord in Mali, an zahlreichen Festivals aufgeführt und mehrfach ausgezeichnet wurde, gilt heute als Klassiker der afrikanischen Filmgeschichte.
Drehbuch: Cheick Oumar Sissoko
Kamera: Cheick Hamala Keïta
Musik: Sidiki Diabaté, u.a.
Schnitt: Vojislav Korijenac
Mit: Diarrah Sanogo, Maciré Kanté, Ada Thiocary, Chaka Diarra, Alikaou Kanté
90 Min., Farbe, 16 mm, OV/f