Jean Picard, ein in Paris zum Tod verurteilter Krimineller, kann aus dem Gefängnis entweichen. Ein Komplize verschafft ihm falsche Ausweispapiere. Zum Dank verführt Picard dessen Geliebte und macht sich mit ihr auf den Weg nach Bordeaux. Inspektor Bonet, sein alter Gegenspieler, verfolgt ihn und kann ihn schliesslich verhaften. Als Antwort auf einen Sabotageakt hat die Gestapo hundert Geiseln gefangen genommen und droht mit deren Erschiessung, falls sich der Täter nicht stellt. Picard sieht seine Stunde gekommen: Wenn er sich der Gestapo stellt, kann er das Leben des wahren Saboteurs und der Geiseln retten und wird ehrenvoll erschossen, statt als Mörder auf der Guillotine zu enden.
Hält man sich die grosse Mehrzahl der Antinazifilme jener Jahre vor Augen, in denen Hollywood das Thema vor allem als Vorwand für manichäistische Gut-Böse-Schematismen nutzte, überrascht die äusserst zwielichtige Hauptfigur von Walshs Film, deren Wirkung wohl für das zeitgenössische Publikum dadurch noch verstärkt wurde, dass ein Vergewaltigungsprozess kurz zuvor das strahlende Helden- und Frauenhelden-Image Flynns ins Zwielicht gerückt hatte. Uncertain Glory schärft jedenfalls den Blick dafür, dass Walsh in den meisten Fällen weniger an blütenweiss strahlenden, moralisch einwandfreien Helden als an deren dunkleren Zonen interessiert war. «Dieses Werk macht die Modernität von Walshs Genie deutlich. Und Flynn ist als Held wie als Antiheld gleichermassen bewundernswert.» (Jacques Lourcelles)
Drehbuch: Laslo Vadnay, Max Brand, nach einer Story von Joe May, Laslo Vadnay
Kamera: Sid Hickox
Musik: Adolph Deutsch
Schnitt: George Amy
Mit: Errol Flynn (Jean Picard), Paul Lukas (Marcel Bonet), Jean Sullivan (Marianne), Lucile Watson (Mme. Maret), Faye Emerson (Louise), Sheldon Leonard (Henri Duval), Ivan Triesault (Saboteur), Victor Kilian (Latour), Douglas Dumbrille (Polizeikommissar)
102 Min., sw, 16 mm, E