Im Zug von Sevilla nach Paris erzählt ein älterer Herr einer merkwürdig zusammengewürfelten Gesellschaft Mitreisender von seiner unerfüllten Leidenschaft zu Conchita, einer jungen Tänzerin. Buñuels letzter, allegorischer Film – das Leben: eine Reise – ist ein formal und gedanklich sehr vielschichtiges Gebilde. Der politische Kampf vermischt sich mit dem Kampf der Geschlechter.
«Eine bittere Satire auf männlichen Eigendünkel, spiessbürgerliche Überheblichkeit und menschliche Schwächen ganz allgemein. (...) Die Unerfüllbarkeit von Mathieus Begierde wird zum Sinnbild der Unmöglichkeit, über einen anderen Menschen als Objekt zu verfügen. Conchitas Weigerung, ihren Körper preiszugeben, erhält aus dieser Sicht eine politische Bedeutung.» (Gerhart Waeger, Die Weltwoche)
Drehbuch: Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière, nach dem Roman «La femme et le pantin» von Pierre Louÿs
Kamera: Edmond Richard
Musik: Richard Wagner
Schnitt: Hélène Plemiannikov
Mit: Fernando Rey (Mathieu), Carole Bouquet (Conchita), Angela Molina (Conchita), Julien Bertheau (Edouard), André Weber (Martin), Piéral (der Psychologe), Bernard Musson (Inspektor), Milena Vukotic (eine Reisende), Muni (die Concierge)
103 Min., Farbe, 35 mm, F/d, ab 14 Jahren