Für drei Schauspielerinnen wird eine Tournée zum Anlass, über ihr Privatleben und ihre Rolle in der Öffentlichkeit nachzudenken. Sie spielen Aristophanes' «Lysistrata», die klassische Geschichte der Frauen, die sich dem Kriegstreiben der Männer widersetzen, indem sie den Liebesstreik ausrufen. Dieses frühe Beispiel weiblich-selbstbewussten Handelns inspiriert die Darstellerinnen. «Mai Zetterlings ausserordentliche Bild- und Montagetechnik dient dem pazifistischen und feministischen Anliegen. (...) Das ist reine Poesie, die die Realität auf die Probe stellt.» (Françoise Oukrate, La Revue du Cinéma, Paris, September 1975)
Der vierte Spielfilm in eigener Regie der damals vor allem als Schauspielerin bekannten Mai Zetterling (1925-1994) wurde bei seiner Première von der - noch fast ausschliesslich männlichen - Filmkritik verrissen. Erst Retrospektiven an Frauenfilmfestivals in den achtziger Jahren verhalfen diesem Film nachträglich zu einer Neubewertung und Mai Zetterling nach fünfzehnjährigem Unterbruch zur Fortführung ihrer Spielfilm-Regiearbeit. (meg)

Drehbuch: Mai Zetterling, David Hughes
Kamera: Rune Ericson
Musik: Michael Hurd
Schnitt: Wic Kjellin

Mit: Bibi Andersson (Liz Lindstrand), Harriet Andersson (Marianne), Gunnel Lindblom (Gunilla), Gunnar Björnstrand (Hugo, Schauspieler), Frank Sundström (der Arzt, Mariannes Mann), Erland Josephson (Carl, Liz' Mann), Åke Lindström (Bengt), Ulf Palme (der Regisseur), Stig Engström (Thommy), Ingvar Kjellson (Olle), Karin Miller (die Souffleuse)

101 Min., sw, 35 mm, Schw/d/f, J/14