«Sie begegnen sich bei einer Eisenbahnfahrt in Österreich. Sie unterhalten sich. Sie verstehen sich (der Geist ist unsere erogenste Zone) und mögen sich. Sie sind Anfang 20. Er ist Amerikaner, reist per Zug durch Europa und ist unterwegs zu seinem billigen Heimflug aus Wien. Sie ist Französin, Studentin an der Sorbonne und auf dem Heimweg nach Paris. Sie trinken im Speisewagen einen Kaffee, reden weiter, und er hat eine verrückte Idee: Wieso steigt sie nicht mit ihm in Wien aus, und sie verbringen die Zeit bis zu seinem Abflug gemeinsam? Dieses Szenario ist wohl millionenfach bekannt. Es ist kaum je auf schönere, zartere, sanftere Weise da gewesen als in Before Sunrise. (…) Dieser Film führt nichts im Schilde. Es gibt keine Betrügereien, Melodramen, falsche Gewaltszenen oder ausgeklügelt choreographierte Sexszenen. Before Sunrise gleicht so sehr dem echten Leben wie ein Dokumentarfilm mit unsichtbarer Kamera, dass ich mich bei Erinnerungen ertappte an Gespräche, die ich selbst mit mehr oder weniger Worten hatte.» (Roger Ebert, Chicago Sun Times, 27.1.95)
Drehbuch: Richard Linklater, Kim Krizan
Kamera: Lee Daniel
Schnitt: Sandra Adair
Mit: Ethan Hawke (Jesse), Julie Delpy (Celine), Andrea Eckert (Frau im Zug), Hanno Pöschl (Mann im Zug), Karl Bruckschwaiger, Tex Rubinowitz (Männer auf Brücke), Erni Mangold (Wahrsagerin), Dominik Castell (Strassenpoet)
105 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f, ab 12 Jahren