In freier Bearbeitung der authentischen Lebensgeschichte von Al Capone erzählt der Film vom Aufstieg und Fall eines skrupellosen Gangsters im Amerika der zwanziger Jahre: Aus ärmlichen Verhältnissen stammend, arbeitet sich der Held zielstrebig bis an die Spitze eines mächtigen Verbrechersyndikats empor, scheitert jedoch an privaten Intrigen und an der Masslosigkeit seines Machtstrebens. Die harte Negativversion einer amerikanischen Unternehmerkarriere bleibt in der Charakterisierung ihrer Hauptfigur mehrdeutig: Zwar erscheint der Held in seinem asozialen, psychopathischen Verhalten als «Schande der Nation», gewinnt jedoch starke Faszinationskraft als Prototyp des Tatmenschen und Individualisten, der seinen persönlichen und moralischen Code gegen die Regeln einer korrupten Gesellschaft durchsetzt – was den Produzenten Howard Hughes mit der Zensur in Konflikt brachte und den Start des Films um ein Jahr verzögerte. Eine zusätzliche, mit wohlfeiler Moral ausgestattete Szene wurde nachgedreht, um den Zensurbehörden Genüge zu leisten.
Der Klassiker des amerikanischen Gangsterfilms, von Howard Hawks temporeich und mit grimmigem Humor inszeniert, geniesst einen legendären Ruf. (UvK)
Drehbuch: Ben Hecht, Seton I. Miller, John Lee Mahin, W. R. Burnett, nach dem Roman von Armitage Trail
Kamera: Lee Garmes, L. William O'Connell
Musik: Adolph Tandler, Gus Arnheim
Schnitt: Edward Curtiss
Mit: Paul Muni (Tony Camonte), Ann Dvorak (Cesca Camonte), George Raft (Guido Rinaldo), Karen Morley (Poppy), Boris Karloff (Gaffney), Osgood Perkins (Johnny Lovo), C. Henry Gordon (Guarino), Vince Barnett (Angelo), Purnell Pratt (Verleger), Tully Marshall (Chefredaktor), Harry Vegar (Louis Costello), Edwin Maxwell (Chef-Detektiv)
93 Min., 35 mm, E/f