Kubricks erster Prestigefilm entstand im Auftrag des Produzenten und Hauptdarstellers Kirk Douglas. Das in Deutschland gedrehte Kriegsdrama beruht im Kern auf historischen Ereignissen. Es attackiert, für seine Zeit ungewöhnlich schonungslos, die französischen Militärspitzen im Ersten Weltkrieg: Nach einem ebenso unsinnigen wie erfolglosen Angriff auf deutsche Stellungen soll in einem Kriegsgerichtsprozess gegen drei unschuldige Frontsoldaten ein Exempel statuiert und damit vom Versagen der Führung abgelenkt werden.
Der wohl berühmteste, weil einzige nationale Schweizer Zensurfall der Nachkriegszeit. Die Filmzensur war eigentlich Sache der Kantone; die Bundesanwaltschaft beschlagnahmte jedoch, gestützt auf einen Bundesbeschluss von 1948 über «staatsgefährdendes Propagandamaterial», alle in der Schweiz befindlichen Kopien von Paths of Glory. Mit der Begründung, er sei «für Frankreich in hohem Mass beleidigend», verbot der Bundesrat den (wegen seiner antimilitaristischen Tendenz wohl ohnehin missliebigen) Film. Ein Protestschreiben kultureller Organisationen hatte nur eine Folge: Einträge in deren Bundespolizei-«Fichen». So musste das Schweizer Publikum ins benachbarte deutsche, österreichische oder italienische Ausland fahren, um Paths of Glory zu sehen. Erst 1970, nachdem der Film im deutschen Fernsehen gezeigt worden war, hob der Bundesrat das Verbot auf.
Drehbuch: Stanley Kubrick, Calder Willingham, Jim Thompson, nach dem Roman von Humphrey Cobb
Kamera: George Krause
Musik: Gerald Fried
Schnitt: Eva Kroll
Mit: Kirk Douglas (Colonel Dax), Ralph Meeker (Corporal Paris), Adolphe Menjou (General Broulard), George MacReady (General Mireau), Wayne Morris (Leutnant Roget), Richard Anderson (Major Saint-Auban), Joseph Turkel (Soldat Arnaud), Timothy Carey (Soldat Ferol), Peter Capell (Vorsitzender des Kriegsgerichts), Susanne Christian (=Christiane Harlan) (deutsches Mädchen), Bert Freed (Sergeant Boulanger), Emile Meyer (Priester)
86 Min., sw, 35 mm, E/d/f, ab 14