«Zwei Schwestern, Anna und Ester, und Annas neunjähriger Sohn Johan kommen in eine fremde Stadt, deren Bewohner eine unverständliche Sprache sprechen und die offenbar von kriegerischen Auseinandersetzungen heimgesucht wurde. In einem labyrinthischen Hotel isoliert, sinken alle in lähmende Kommunikationslosigkeit. Während ihre Schwester einer tödlichen Krankheit erliegt, gibt sich die Mutter des Jungen sexuellen Exzessen hin. Ingmar Bergman inszeniert ein Inferno der Angst, Verwirrung und Hilflosigkeit, wobei gerade das Fehlen lautstarker Katastrophen dem Film eine Aura eisiger Kälte und suggestiver Bedrohung verleiht.» (Lexikon des internationalen Films)
Aufgrund seiner provozierenden Darstellung von Sexualität wurde der Film in einigen europäischen Ländern beschlagnahmt bzw. zensiert. Die Gemüter erhitzten sich vor allem an drei Szenen, die bis dahin im (nicht-pornographischen) Film noch nicht zu sehen gewesen waren. Mit diesen Szenen, die insgesamt gerade einmal 40 Sekunden dauern, wurde Tystnaden zum grössten Tabubrecher der 60er Jahre. (UvK)
Drehbuch: Ingmar Bergman
Kamera: Sven Nykvist
Musik: Ivan Renliden
Schnitt: Ulla Ryghe
Mit: Ingrid Thulin (Ester), Gunnel Lindblom (Anna), Jörgen Lindström (Johan), Håkan Jahnberg (Etagenkellner), Birger Malmsten (Barkellner), die «Eduardini» (Artistentruppe), Eduardo Gutiérrez (Artisten-Impressario), Leif Forstenberg (Mann im Cabaret), Lissi Alandh (Frau im Cabaret), Nils Waldt (Kinokassierer), Birger Lensander (Kinoplaceur)
95 Min., sw, 35 mm, Schw/d/f