«Gezeigt wird ein Liebespaar, das am Vollzug seiner Liebe durch die ‹etablierten Ordnungsmächte› gehindert wird. Eine ‹normale› Handlung gibt es allerdings in diesem Film nicht. Die Geschichte einer Amour fou, einer unbedingten, alle Konventionen verachtenden Liebe wird unterbrochen, kontrastiert und kommentiert durch Wochenschaubilder und durch Sequenzen eines Dokumentarfilms über Skorpione. Die ‹Ordnungsmächte› – Kirche, Militär, Familie – werden in berühmt gewordenen Sequenzen attackiert. (…) Der Schluss des Films ist eine deutliche Anspielung auf die 120 Tage von Sodom des Marquis de Sade: Vier Männer verlassen ein Schloss, in dem sie 120 Tage in wildesten Ausschweifungen verbracht haben; einer von ihnen sieht aus wie eine populäre Christus-Darstellung. Dieser Film schockierte die bürgerliche Welt.» (Reclams Filmführer)
Die Vorführung des Films in Paris wurde durch rechtsextreme Krawallmacher gestört; der Polizeipräfekt Chiappe nahm dies zum Vorwand, den Film zu verbieten. Erst 1981 wurde L'Age d'or in Frankreich freigegeben.
Drehbuch: Luis Buñuel, Salvador Dalí
Kamera: Albert Duverger
Musik: Luis Buñuel, Georges Van Parys
Schnitt: Luis Buñuel
Mit: Gaston Modot (der Mann), Lya Lys (die Frau), Max Ernst (Räuberhauptmann), Pierre Prévert (Péman, ein Räuber), Lionel Salem (Herzog von Blangis), Caridad de Laberdesque, Pancho Cossío, Jacques B. Brunius, Paul Éluard
63 Min., sw, 35 mm, F/d