Die sexuelle Besessenheit zweier Menschen, der Geisha Sada und des Teehausbesitzers Kichizô, «endet mit dem Tod des Mannes, der sich am Ende in einer sich ständig steigernden Ekstase strangulieren und verstümmeln lässt. Oshima verzichtet sowohl auf narrative Ausschmückung der Handlung als auch auf psychologische Motivation der Figuren. Stattdessen beschreibt der Film in äusserster ästhetischer Reduktion die menschliche Sexualität als eine nicht kontrollierbare, in letzter Konsequenz zerstörerische Kraft.» (Lexikon des internationalen Films)
In Japan und einigen europäischen Ländern wurde Oshimas «Kunstporno» (Barbara Sichtermann) zunächst verboten, seiner Hardcore-Elemente wegen aber auch zum Kultfilm erhoben. «Er sollte im Kontext von Oshimas anderen Filmen gesehen werden. Seine zwei Hauptfiguren sind archetypische Oshima-Aussenseiter, die der militaristischen Realität von 1936 den Rücken zukehren und in ihre eigene erotische Welt abtauchen, die von ihren Phantasien über Hypermännlichkeit und Hypererregung genährt wird. (...) Oshima bricht Tabus nicht in pubertärem Geist, sondern im Wissen, dass die tiefsten Tabus persönlich und nicht gesellschaftlich verankert sind.» (Tony Rayns, Time Out Film Guide)
Drehbuch: Nagisa Oshima
Kamera: Hideo Ito
Musik: Minoru Miki
Schnitt: Keiichi Uraoka, Patrick Sauvion
Mit: Eiko Matsuda (Sada Abe), Tatsuya Fuji (Kichizo Ishida), Aoi Nakajima (Toku, Kichizos Frau), Taiji Tonoyama (alter Bettler), Meika Seri (Matsuko, die Magd), Kanae Kobayashi (Kikuryu, die alte Geisha), Yasuko Matsui (Tagawa), Kyoji Kokonoe (Omiya), Naomi Shiraishi (Geisha Yaeji), Hiroko Fuji (O-Tsune)
105 Min., Farbe, 35 mm, Jap/d/f