Im April 2002 griff das israelische Militär das palästinensische Flüchtlingslager Jenin an, zerstörte Teile davon und tötete viele Bewohner, die sich wehrten und verdächtigt wurden, Terroristen zu sein. Der Schauspieler Mohamad Bakri, bekannt als Hauptdarsteller in vielen israelischen und palästinensischen Filmen, lässt in seinem kommentarlosen Film Junge und Alte aus Jenin ihre subjektive Sicht der Ereignisse darlegen. Er montierte die Interviews, unterlegt mit einer Musik von Anouar Brahem, zu einem emotionalen Klagelied, das in der Frage gipfelt, wie denn der so angefachte Hass je wieder zu überwinden wäre.
Der Film wurde in Israel verboten; erst am 11. November 2003 hob der Oberste Gerichtshof das Verbot auf. Auch im Ausland versuchten jüdische Kreise mit dem Hinweis auf die (gewollte und unbestrittene) Einseitigkeit des Films, dessen Vorführung zu verunmöglichen. So setzte der Fernsehkanal Arte den bereits angekündigten Film kurzfristig vom Programm ab. Der Koproduzent des Films, Faysal B. K. Hassaïri, wird im Filmpodium über die Strategien berichten, mit denen die Verbreitung des missliebigen Films behindert wird.

Drehbuch: Mohamad Bakri
Kamera: Ramez Kasmooz
Musik: Anouar Brahem, Said Murad
Schnitt: Leandro Pantanella

54 Min., Farbe, Video, Arab/e