Eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Berliner Proletariern, zwischen der Fabrikarbeiterin Anni und dem Automechaniker Fritz. Annis Familie – nur die Tochter hat noch Arbeit und Verdienst – kann die Miete nicht mehr aufbringen und wird aus der Wohnung geworfen. Sie ziehen zu Fritz in die grosse Zeltsiedlung «Kuhle Wampe» am Rande Berlins, in der bereits viele andere Arbeitslose leben.
«Dieser einzige eindeutig kommunistisch orientierte Spielfilm der Weimarer Republik hatte grosse Probleme, die Zensur zu passieren, nachdem er schon während der Produktion beinahe am fehlenden Geld gescheitert wäre (der Schweizer Produzent Lazar Wechsler rettete ihn durch eine Finanzspritze). Kuhle Wampe verbindet dokumentarisch aufbereitete Alltagsskizzen aus dem von Wirtschaftskrise und politischer Mobilisierung geprägten Arbeitermilieu mit kammerspielartigen Tableaus, etwa in der Karikierung kleinbürgerlicher Verhaltensweisen.» (Reclams Lexikon des deutschen Films)
Wenn Brecht auch offiziell nur für das Drehbuch zeichnet, handelt es sich doch um den einzigen Film, den er bis in die Realisierung hinein nach seinen künstlerischen Vorstellungen prägen konnte.
Drehbuch: Bertolt Brecht, Ernst Ottwald, Slatan Dudow
Kamera: Günther Krampf
Musik: Hanns Eisler, (Gesang: Helene Weigel, Ernst Busch)
Schnitt: Peter Meyrowitz
Mit: Hertha Thiele (Anni), Ernst Busch (Fritz), Martha Wolter (Gerda), Adolf Fischer (Kurt, Annis Bruder), Lili Schönborn-Anspach (Mutter Bönike), Max Sablotzki (Vater Bönike), Gerhard Bienert (Zeitungsleser), Alfred Schäfer (junger Arbeitsloser), Anna Müller-Lincke (Sängerin), Willi Schur (Otto, der Verlobungsgast)
75 Min., sw, 35 mm, D, 12 J