«Betrunken ist der Gutsbesitzer Puntila ein freundlicher Mann, verschwenderisch und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Seine Tochter soll Puntilas Chauffeur Matti heiraten. Aber wieder nüchtern sind alle Leutseligkeit und guten Vorsätze Puntilas vergessen, dann ist er wieder Gutsherr.» (Wolfgang Jacobsen, in: Lothar Schwab, Red.: Curt Bois)
Brecht hat sich für das Projekt des vorwiegend für seine engagierten Dokumentarfilme bekannten Cavalcanti interessiert, kritisierte ein erstes Drehbuch als «verfeinerte Salonkomödie» und setzte die Rahmenhandlung durch, in der die Mägde die Geschichte aus der Sicht der Küche kommentieren. Am Grundton des Films vermochte er nicht viel zu ändern. Curt Bois hatte den Puntila schon beim Berliner Ensemble gespielt (er erzählt selbst von seiner Verblüffung, als ihm Brecht die Rolle antrug, die in der Regel mit einem beleibten Darsteller besetzt wurde); die unter Brechts Regie entwickelte Figur dürfte weitgehend in den Film eingeflossen sein. «Weil er den Puntila spielt, ist bald vergessen, was um ihn herum so falsch wie peinlich ist. Ein komödiantischer Geniestreich im Alleingang.» (Gerold Ducke, in: Curt Bois)
Drehbuch: Alberto Cavalcanti, Vladimir Pozner, Ruth Wieden, nach dem Theaterstück von Bertolt Brecht
Kamera: André Bac, Viktor Korger
Musik: Hanns Eisler
Schnitt: Josef Juvancic
Mit: Curt Bois (Puntila), Heinz Engelmann (Matti), Maria Emo (Eva), Erland Erlandson (Attaché), Erika Pelikowsky (Sandra), Gaby Banschenbach (Laina), Inge Holzleitner (Fina), (.)
97 Min., Farbe + sw, 35 mm, D/f, ab 12 Jahren