Die Geschichte von der Ehefrau und Mutter, die nach Jahrzehnten des Lebens für die andern nach dem Tod ihres Mannes plötzlich eine neue Freiheit entdeckt und ihr eigenes Leben zu führen beginnt – zum Entsetzen ihrer brav-bürgerlichen Söhne. «In diesem strahlenden, prächtigen, herrlich konstruierten und im Gleichgewicht gehaltenen realistischen Film trifft Allio das Geheimnis eines ganz einfachen Glücks. Wesentlich dazu bei trägt die maliziöse Darstellung durch Mme Sylvie, die hier ihre schönste Rolle fand.» (Jean Tulard: Guide des films)
«Ich glaube, es ist wichtig, aus dem, was Brecht für das Theater entdeckte, eine Lehre für den Film zu ziehen. Ich behaupte nicht, im voraus zu wissen, mit welchen Mitteln man im Film dahin kommen kann, aber ich will sie suchen. (…) Es scheint mir überaus schwierig, auch nur annähernd etwas Analoges im Film zu machen, wie es Brecht auf dem Theater gelang. Was mir wesentlich scheint, ist von Fabeln auszugehen, wie Brecht sie schätzte.» (René Allio)

Drehbuch: René Allio, nach der Kalendergeschichte «Die unwürdige Greisin» von Bertolt Brecht
Kamera: Denys Clerval
Musik: Jean Ferrat
Schnitt: Sophie Coussein

Mit: Sylvie (Madame Berthe), Malka Ribovska (Rosalie), Jean Bouise (Alphonse), François Maistre (Gaston), Etienne Bierry (Albert), Victor Lanoux (Pierre, der Enkel), Pascale de Boysson (Simone), Armand Meffre (Ernest)

88 Min., sw, 35 mm, F/d, ab 12 Jahren