«Jan Schütte wagt einen Versuch, der sich der Person Brechts nicht über das Werk, sondern über die Lebensumstände kurz vor seinem Tod zu nähern sucht. (…) Buckow am Schermützelsee, Mitte August 1956: der letzte Tag der Ferien, den Brecht mit seiner Frau Helene Weigel und Tochter Barbara, mit der Mitarbeiterin Elisabeth Hauptmann, seiner früheren Geliebten Ruth Berlau, den aktuellen Geliebten Käthe Reichel und Isot Kilian sowie deren Mann, dem Philosophen Wolfgang Harich, in seinem Sommerhaus verbringt. Ein Schatten fällt auf die scheinbare Idylle, als ein Stasi-Mann die Verhaftung des ‹Hochverräters› Harich ankündigt. (…) Schütte liefert kein Dokumentarspiel, sondern er interessiert sich für die Widersprüche dieser Künstlerexistenz.» (Raimund Gerz, epd Film, September 2000)
«Abschied ist ein beeindruckendes Porträt Bertolt Brechts, (…) ein unsentimentales Porträt des Künstlers als alternder Mann, in dem Brecht als mächtig, aber müde erscheint. (…) Ganz ungewöhnlich für einen Film, der das Leben eines Schriftstellers beschreiben will, ist, dass Schütte den Arbeitsprozess des Stückeschreibers schildert.» (David Jays, Sight and Sound, August 2001)

Drehbuch: Klaus Pohl
Kamera: Edward Klosinski
Musik: John Cale
Schnitt: Renate Merck

Mit: Josef Bierbichler (Bertolt Brecht), Monica Bleibtreu (Helene Weigel), Jeanette Hain (Käthe Reichel), Elfriede Irrall (Elisabeth Hauptmann), Margit Rogall (Ruth Berlau), Samuel Fintzi (Wolfgang Harich), Rena Zednikowa (Isot Kilian), Birgit Minichmayr (Barbara Brecht), Tilman Günther (Stasi-Offizier), Paul Herwig (Manfred Wekwerth), Claudius Freyer (Peter Palitzsch)

93 Min., Farbe, 35 mm, D