«Bei ihrer Ankunft im miefigen australischen Küstenstädtchen hat Lilli keine Ahnung, was oder wer auf sie zukommt. Die vergangenen 20 Jahre hat sie mit Trinken, Herumgammeln und halbherzigen Versuchen, ihr Leben in den Griff zu kriegen, verbracht. Die letzten beiden Menschen, mit denen sie hier rechnet, sind ihre Mutter und ihre Tochter Ally, die gemeinsam in einem Strandhaus leben. (...) Die Stadt ist klein, Lilli und Ally freunden sich bald einmal an, ohne jeweils zu wissen, wer die andere ist. Ally ist fasziniert von der über 30-jährigen Frau, die anscheinend weder einen Lebensplan noch Wurzeln hat. Eines Tages begreift Lilli, dass Ally ihre Tochter ist. (...) Das Drama ist umso ergreifender, weil es zu keinem Seilziehen um die Tochter kommt, sondern lediglich zu Ausweichmanövern und Angst. Die Frage ist nicht, ob Lilli ihr Kind zurückverlangt, sondern, ob sie aufhören kann, sich selbst wie eines zu benehmen. High Tide ist ein ernster, ruhiger Film, glänzend gespielt. (...) Gillian Armstrong hatte bereits in My Brilliant Career mit Judy Davis gearbeitet, was ihr eine Oscar-Nomination einbrachte.» (Roger Ebert, Chicago Sun-Times)
Drehbuch: Laura Jones
Kamera: Russell Boyd
Musik: Mary Moffiatt, Ricky Fataar
Mit: Judy Davis (Lilli), Claudia Karvan (Ally), Jan Adele (Bet), Colin Friels (Mick), John Clayton (Col), Frankie J. Holden (Lester)
100 Min., Farbe, 35 mm, E