Die Verfilmung von Margaret Mitchells tausendseitigem Wälzer über Leben und Lieben einer verwöhnten jungen Südstaatlerin, welcher vor dem Hintergrund des amerikanischen Bürgerkrieges durch eine Reihe schwerer Enttäuschungen der Kopf zurechtgerückt wird, war für Jahrzehnte die Hollywood-Produktion der absoluten Superlative und bleibt bis heute auch einer der grössten Publicity-Stunts der Filmgeschichte. Allein für die Hauprolle wurden bei massenmedialer Dauerbegleitung Hunderte von Kandidatinen getestet, um die 50'000 Meter Testfilm belichtet und dutzendweise Stars (inklusive der Romanautorin persönlich) in der Gerüchteküche geräucht. Vivien Leigh will Produzent David O. Selznick erst nach Beginn der Dreharbeiten im Scheine der brennenden Atlanta-Kulissen erblickt und augenblicklich ausgewählt haben; der als Frauenregisseur bekannte George Cukor wurde auf Druck Clark Gables bald durch dessen Machogefährten Victor Fleming ersetzt, Letzterer bis zum Nervenzusammenbruch getrieben und danach vom Routinier Sam Wood unterstützt. Der Glamour fördernden Legenden sind unzählige mehr, das Resultat des Unterfangens bleibt eindrücklich, da der Film über die kolportagehaften und kitschigen Momente hinaus eine Reihe glänzender Charakterstudien und ein höchst unterhaltsames Gesellschaftsporträt bietet. (afu)
Drehbuch: Sidney Howard, Oliver H.P. Garrett (ungenannt), Ben Hecht (ungenannt) u. a., nach dem Roman von Margaret Mitchell
Kamera: Ernest Haller
Musik: Max Steiner
Schnitt: Hal C. Kern, James E. Newcom
Mit: Vivien Leigh (Scarlett O'Hara), Clark Gable (Rhett Butler), Olivia de Havilland (Melanie Hamilton), Leslie Howard (Ashley Wilkes), Hattie McDaniel (Mammy), Barbara O'Neil (Ellen O'Hara), Thomas Mitchell (Gerald O'Hara), Laura Hope Crews (Tante «Pittypat» Hamilton), Harry Davenport (Dr. Meade), Ona Munson (Belle Watling), Victor Jory (Jonas Wilkerson), Jane Darwell (Dolly Merriwether)
230 Min., Farbe, 35 mm, E/d/f