Der Film, mit dem Wong Kar-wai seinen Aufsehen erregenden Durchbruch im westlichen Kino schaffte, versammelt zwei lose verknüpfte Episoden über zwei Polizisten mit Liebeskummer, die sich beide mit den falschen Frauen einlassen. In der ersten, die sich in Kowloons legendär-labyrinthischem Chungking-Komplex abspielt, versucht Takeshi Kaneshiro in einer Bar Brigitte Lin aufzureissen, ohne zu realisieren, dass sie eine Heroindealerin im grossen Stil ist. In der zweiten entwickelt die knabenhafte Faye Wang als Imbissverkäuferin eine Schwäche für ihren regelmässigen Kunden (Tony Leung) und beginnt heimlich, in dessen Wohnung zu schnüffeln, während er eine Affäre mit einer Stewardess hat.
«Wong Kar-wai verwendet in Chungking Express unterschiedliche Farbstiche. Er geht dabei weiter als andere Regisseure, indem er die eigentlichen Objektfarben mehr oder weniger überlagert und verschattet, so dass die Haar-, Haut- oder Hemdtöne seiner Figuren in ständiger Verwandlung begriffen sind: ein deutlicher Gegensatz zum Hollywood-Stil der monochromen Figurinen und Objekte, die ihre Farben mit beharrlicher Konstanz über viele Einstellungen hinweg behaupten.» (Christine N. Brinckmann)
Drehbuch: Wong Kar-wai
Kamera: Christopher Doyle, Andrew Lau Wai-keung
Musik: Frankie Chan, Roel A. Garcia
Schnitt: Kwong Chi-leung
Mit: Tony Leung Chiu-wai (Polizist 663), Takeshi Kaneshiro (Polizist 223), Faye Wong (Faye), Valerie Chow (Stewardess), Brigitte Lin (Frau mit blonder Perücke), Chen Jinquan (Besitzer des «Midnight Express»)
97 Min., Farbe, 35 mm, Chin/d/f