Laras Eltern sind taubstumm, deshalb muss das Mädchen als Übersetzerin in die Gebärdensprache fungieren. Als einzige Hörende in der Kleinfamilie stellt sie die Verbindung zur Aussenwelt her, begleitet die Eltern auf Ämter, zur Elternsprechstunde in die Schule. Die Familie lebt trotz des Andersseins in Harmonie, bis zum Tag, als Tante Clarissa aus Berlin ihrer Nichte Lara eine Klarinette schenkt. Der Vater fühlt sich ausgeschlossen aus der Welt der Töne, die Lara ihm nicht übersetzen kann. Erst nach einer langen Zeit des Konflikts und der Trennung kommt es zu einer neuen Annäherung.
Regisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link, die für Nirgendwo in Afrika 2003 den Oscar bekam, überraschte bereits mit ihrem ersten Spielfilm: Jenseits der Stille wurde seinerzeit als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert. Ein stiller und intensiver Film über das Erwachsenwerden, über das Verstehen und Nichtverstehen. – K/10.
Drehbuch: Caroline Link, Beth Serlin
Kamera: Gernot Roll
Musik: Niki Reiser
Schnitt: Patricia Rommel
Mit: Sylvie Testud (Lara), Tatjana Trieb (Lara als Kind), Howie Seago (Martin), Emmanuelle Laborit (Kai), Sibylle Canonica (Clarissa), Hansa Czypionka (Tom), Matthias Habich (Gregor)
109 Min., Farbe, 35 mm, D, K/10