«Die Tragödie der lungenkranken Kurtisane, die mit ihrem Edelmut und ihrer unbeirrbaren Liebe die ‹anständige› französische Gesellschaft des 19. Jahrhunderts beschämt. Eine Verfilmung des Dumas-Stoffs, die ohne opernhafte Opulenz und Ausstattungsschwelgereien auskommt. Cukors ‹Kameliendame› ist von einer kühl schimmernden, zeitlosen Schönheit – das schon beinahe ironisch gebrochene Drama einer Frau, die mit weiblicher Würde am männlichen Sinn für Ehre zerbricht. Greta Garbo macht mit Intelligenz und Wärme, mit Grosszügigkeit und ohne Sentimentalität den Mythos zu einer Figur aus Fleisch und Blut.» (Lexikon des internationalen Films)
«Wie Eltern, die sich mit den ersten Schritten ihres Babys brüsten, kreierte MGM die Schlagzeilen ‹Garbo talks!› für Anna Christie und ‹Garbo laughs!› für Ninotchka. Bei diesem Film aber unterschlugen sie die Schlagzeile, denn sie hätte ‹Garbo acts!› lauten müssen. In der Regie von George Cukor spielt Garbo warmherzig und doch ironisch und liefert vermutlich ihre beste Leistung überhaupt.» (Pauline Kael, 5001 Nights at the Movies)

Drehbuch: Zoe Akins, Frances Marion, James Hilton, nach dem Roman und Theaterstück von Alexandre Dumas fils
Kamera: Karl Freund, William Daniels
Musik: Herbert Stothart
Schnitt: Margaret Booth

Mit: Greta Garbo (Marguerite Gautier), Robert Taylor (Armand Duval), Lionel Barrymore (M. Duval), Elizabeth Allan (Nichette), Jessie Ralph (Nanine), Henry Daniell (Baron de Varville), Lenore Ulric (Olympe), Laure Hope Crews (Prudence), Rex O'Malley (Gaston)

108 Min., sw, 35 mm, E/d/f