«Eine der Revolutionszäsuren im amerikanischen Kino, das in eine Zeit vor und nach Shadows unterteilbar ist. Zur Gänze improvisiert, auf den Strassen, in Bars und Hinterzimmern New Yorks mit 16-mm-Film und Handkamera gedreht und eigentlich nur als privates Experiment, als Übung für John Cassavetes' Schauspielschüler des Variety Art Studio gedacht, opfert Shadows die Ästhetik und Grammatik des in Hollywood entwickelten Kinospielfilms (...) einer Unmittelbarkeit, die so frappant ungeglättet und rein (will sagen: nicht gewollt, nicht als Stilmittel eingesetzt) ist, dass man für sie auch das Wort Wahrheit einsetzen könnte. (...) Cassavetes' erster und bester Film ist auf hypnotisierende Art auch ein dilettantischer, aus lauter Fehlern, Störfaktoren und Unebenheiten gefügter Film, die just deshalb auch Offenbarungen fürs Auge und Wunder für Wahrnehmung und Zeit-Rhythmus-Sinn bereithalten. (...) Jeder Mangel an Cassavetes' ‹home-movie-arte-povera› ist zugleich Reichtum, der das Medium und das Filmen neu erfahrbar macht.» (Harry Tomicek, Programm Filmmuseum Wien, November 2001)
Drehbuch: John Cassavetes
Kamera: Erich Kollmar
Musik: Charles Mingus
Schnitt: Maurice McEndree
Mit: Hugh Hurd (Hugh), Lelia Goldoni (Lelia), Ben Carruthers (Ben), Anthony Ray (Tony), Dennis Sallas (Dennis), Tom Allen (Tom), David Pokitillow (David)
87 Min., sw, 35 mm, E/d/f, J/14