«Eine Gruppe junger Frauen arbeitet in einer Fabrik für optische Linsen, die für Kriegszwecke eingesetzt werden sollen. Kurosawas drittes Werk, noch während des Pazifikkriegs entstanden, ist ein Höhepunkt des dokumentarischen Spielfilms, ein Propagandafilm und ein Gegenstück zum italienischen Neorealismus – Grund zur dreifachen Verwunderung. Viel wundernswerter oder wunderbarer ist der Umstand, dass Am allerschönsten einen Schlüssel zum japanischen Wesen reicht. Wer gewillt ist, das Auge zu öffnen, wird Zeuge eines Dramas ungeheurer Intensität: wie das Äussere auferlegter Pflicht ins Innere der Freiheit umschlägt. Die Radikalität der Heldin entspricht Kurosawas filmischer Radikalität. Hundertzwanzig lange Sekunden wird die Montage der finalen Einstellungen nicht müde, die Vorarbeiterin zu zeigen, die der Resignation, der Nacht und der Ermattung zu trotzen versucht. Sie wird zur ‹Allerschönsten›, von der der Titel spricht, und ihre Schönheit ist ‹kokoro› – der in Selbstüberwindung verwandelte, begeisternde, anmutig machende Geist des Tuns.» (Harry Tomicek, Programmheft Österreich. Filmmuseum, Dez. 2005)
Drehbuch: Akira Kurosawa
Kamera: Joji Ohara
Musik: Seichi Suzuki, Sousas J. Ph. Marsch
Schnitt: Akira Kurosawa
Mit: Takashi Shimura (Goro Ishida), Ichiro Sugai (Ken Shinda), Yoko Yaguchi (Tsuru Watanabe), Takako Irie (Noriko Mizushima), Shoji Kiyokawa (Soichi Yoshikawa), Sayuri Tanima (Yuriko Tanimura)
85 Min., sw, 35 mm, Jap/e