In einer polnischen Vorstadt bringt ein junger Mann einen Taxifahrer ohne erkennbares Motiv auf brutale Weise um und wird in der Folge zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Der von Kieślowski zum Kinofilm erweiterte fünfte Teil des «Dekalogs» befragt das Gebot «Du sollst nicht töten» nach seiner Bedeutung in einer modernen, säkulären Gesellschaft und richtet sich dabei nicht zuletzt gegen den leichtfertigen Umgang vieler Filme mit dem Tod. Als Gegenentwurf zu derlei Kinokonventionen entwickelt Kieślowski aus einem betont nüchternen Handlungsprotokoll zwei erschütternde Sequenzen, die jedes Detail des Tötens und des Sterbens minuziös verzeichnen und so kenntlich machen, wie unfassbar beide Vorgänge letztlich sind. Parallel entwickelt sich die Geschichte des jungen Anwalts des Täters, der – analog zu Kieślowskis wiederkehrender Erfahrung im kommunistischen Polen – seine Ideale durch die staatliche Maschinerie ins Gegenteil verkehrt sieht und quasi zum Mitvollstrecker des Todesurteils wird. (afu)
Drehbuch: Krzysztof Kieślowski, Krzysztof Piesiewicz
Kamera: Sławomir Idziak
Musik: Zbigniew Preisner
Schnitt: Ewa Smal
Mit: Mirosław Baka (Jacek, der Junge), Krzysztof Globisz (Piotr, der Rechtsanwalt), Jan Tesarz (Taxifahrer), Zbigniew Zapasiewicz (Polizeiinspektor), Barbara Dziekan-Wajda (Kassiererin), Krystyna Janda (Dorota), Olgierd Łukaszewicz (Andrzej)
85 Min., Farbe, 35 mm, Poln/d